Lebensgefährlicher Irrsinn!: Wildunfall bei Oberrieden: Mann ringt Wildschwein nieder und hält es fest, bis die Polizei kommt

9. März 2023 12:09 Uhr von Redaktion all-in.de
Wildsau / Wildschwein (Symbolbild)
Bei Oberrieden (Unterallgäu) hat ein Mann nach einem Unfall mit einem Wildschwein das Tier niedergerungen und festgehalten, bis die Polizei kam. (Symbolbild)
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Bei Oberrieden gab es einen Wildunfall mit einem Wildschwein. Ein Mann hielt die Wildsau fest, bis die Polizei kam.

Am Mittwochmorgen hatte die Polizeiinspektion Mindelheim der Hinweis auf den Wildunfall bei Oberrieden (Landkreis Unterallgäu) mit einem verletzten Wildschwein erreicht. Wenig später erhielten die Beamten einen zweiten Anruf. Der Mann am Telefon "gab an, die Wildsau niedergerungen zu haben und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten", heißt es im Polizeibericht. Als die Polizei eintraf, saß der Mann auf dem Tier und verhinderte so die Flucht. Das Wildschwein war so schwer verletzt, dass die Beamten das Tier erlösen mussten.

So gefährlich können Wildschweine sein

Sich mit einem Wildschwein anlegen, es niederringen und festhalten, bis die Polizei kommt? Eine denkbar schlechte Idee. Wildschweine gelten zwar gemeinhin als scheue Tiere, die dem Menschen aus dem Weg gehen. Wird ein Wildschwein allerdings in die Enge getrieben oder fühlt es sich oder seinen Nachwuchs bedroht oder gar angegriffen, kann es dem Menschen sehr gefährlich werden. Erwachsene Wildschein-Keiler können laut Nabu bis zu 250 Kilogramm wiegen. Sie zählen damit zu den größten Wildtieren in Deutschland. Wildschweine sind schnell, können einen Menschen problemlos umrennen und dabei sogar lebensgefährlich verletzen, unter anderem mit ihren messerscharfen Zähnen. Experten raten, bei Begegnungen mit Wildschweinen Ruhe zu bewahren. Man sollte versuchen, sich möglichst groß zu machen und laut in die Hände zu klatschen. Anschließend sollte man sich nach Möglichkeit langsam, ohne hektische Bewegung rückwärts laufend zu entfernen.

Mit dem Hund unterwegs: So reagiert man auf ein Wildschwein

Bei Begegnungen zwischen Wildschwein und Mensch mit Hund gilt ebenfalls erst einmal, Ruhe zu bewahren und auch zu versuchen, den Hund ruhig zu halten. Sieht das Wildsschwein den Hund als den Angreifer an, sollte man den Hund von der Leine lassen. Der Hund hat gute Chancen, vor dem Wildschwein wegzulaufen.

Corona hatte Einfluss auf Wildschwein-Population

Gut 78.000 Wildschweine haben laut dpa die Jägerinnen und Jäger in Bayern in der Jagdsaison 2021 geschossen - deutlich weniger als vor der Corona-Pandemie. Da waren es laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) mehr als 114.000 Tiere. Insgesamt wurden 2021 in Deutschland 687.581 Wildschweine erlegt. Durch die Corona-Pandemie fielen bundesweit "mehr als die Hälfte aller Bewegungsjagden im Winterhalbjahr 2020" aus, wie es im Bericht des DJV heißt. Kontaktbeschränkungen, Beherbergungs- und Reiseverbote erschwerten die Jagd.

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