Die Schleuser fuhren zunächst mit zwei vollbesetzten Mietwagen mit Münchner Kennzeichen von Österreich kommend über den Grenzübergang Achenpass (Landkreis Miesbach). Am Sylvensteinsee-Damm signalisierten die Beamten des Bundespolizeireviers Garmisch-Partenkirchen den Fahrern, dass sie anhalten sollten. Der Fahrer des ersten Wagens stoppte zunächst ab, gab dann aber wieder unvermittelt Gas. Dabei fuhr er unmittelbar auf einen der Bundespolizisten zu, der sich auf der Straße befand. "Hätte der Beamte nicht schnell reagiert und den entscheidenden Schritt zur Seite gemacht, wäre er nach vorliegenden Erkenntnissen vermutlich von dem Auto erfasst worden", teilt die Bundespolizei mit.
Flucht nach Österreich
Die Bundespolizei verfolgte den Flüchtigen mit einem Einsatzwagen. Dem verfolgten Fahrer gelang es mit einem riskanten Wendemanöver, sein Fahrzeug zu wenden und wieder in Richtung Österreich zu fahren. Die Bundespolizei setzte ihre Verfolgung über die Grenze hinweg fort. Zuvor hatten sie über Funk sowohl die Verständigung der österreichischen Polizei veranlasst, als auch die Fahndung nach dem zweiten Mietwagen eingeleitet.
Rücksichtslose Flucht
Während der Verfolungsjagd ging der Fluchtfahrer ein hohes Risiko. So fuhr er deutlich zu schnell und nahm laut Polizei auch die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer in Kauf. In Jenbach hatte die österreichische Polizei in der Zwischenzeit eine Straßensperre mit mehreren Streifenwagen errichtet. Als der Fluchtfahrer diese wahrnahm, bremste er ab. Daraufhin sprangen drei Männer aus dem Fahrzeug und versuchten, vor der Polizei zu fliehen. Sie wurden noch vor Ort gefasst.
Festnahme
Der Fluchtfahrer wendete erneut, fuhr jedoch geradewegs auf eine weitere Straßensperre zu. Der Fluchtwagen kam wiederum mit einer Vollbremsung zum Stehen. Der Fluchtfahrer und sein Beifahrer flohen zu Fuß. Mithilfe von Diensthunden und einer Drohne konnte die österreichische Polizei die Männer festnehmen.
Syrische Migranten
Bei allen fünf Männern handelt es sich um syrische Migranten, die bereits in Österreich registriert worden waren. Sie müssen sich auf weitere Erhebungen seitens der österreichischen Polizei und auf von Deutschland aus betriebene Ermittlungen wegen illegalen Einreiseversuchs, Einschleusens von Ausländern beziehungsweise Gefährdung des Straßenverkehrs einstellen.

Schleusungen
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Zweites Auto gestoppt
Der zweite Mietwagen, den die Bundespolizisten nicht verfolgten, sondern zur Fahndung ausschrieben, konnte im Verlauf der Nacht von einer Streife der Grenzpolizeiinspektion Piding auf der A8 gestoppt werden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich lediglich noch der Fahrer und dessen Beifahrer in dem Wagen. Beide stammen gebürtig aus Syrien, verfügen jedoch über schwedische Pässe. "Offenkundig waren ihre Begleiter zuvor abgesetzt oder unterwegs von einem Abholer 'übernommen' worden", heißt es im Polizeibericht. Ersten Ermittlungen der Bundespolizei zufolgen saßen in dem Wagen ebenfalls mehrere Syrer, die illegal in die Bundesrepublik eingereist sind.
Schleuser in Haft
Die festgenommenen Schleuser wurden am Freitag der für Schleusungsdelikte zuständigen Bundespolizeiinspektion Rosenheim überstellt. Am Samstag ordnete der Haftrichter dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend für die Dauer der laufenden Untersuchungen ihre Festsetzung an. Die Bundespolizei lieferte die mutmaßlichen Schleuser getrennt voneinander in die Justizvollzugsanstalten in Bernau und in Traunstein ein.