Die Fahrt von acht Migranten hat am Donnerstag die Bundespolizei nahe Lindau beendet. Am Grenzübergang Hörbranz auf der A96 überprüften die Beamten zwei Fernreisebusse aus Italien. Zunächst legte ein 38-jähriger Fahrgast, der im Bus ganz vorn saß, seinen Reisepass sowie eine deutsche und eine italienische Aufenthaltsgenehmigung vor.
Bundespolizei kontrolliert Afghanen auf der A96 bei Lindau
Im hinteren Busteil kontrollierten die Beamten anschließend eine 36-jährige Afghanin mit ihren fünf Kindern, vier bis achtzehn Jahren alt. Die Frau händigte den Polizisten für sich und die Kinder afghanische Reisepässe sowie italienische Visa aus. An den Einreisestempeln sahen die Polizisten, dass die sechs Migranten erst am Vortag am Mailänder Flughafen angekommen waren.
Vater wollte Familie zu sich nach Deutschland holen
Als die Polizisten sie zu ihrer Reise befragten, verstrickten sich die Afghanen in Widersprüche. Erst als die Bundespolizisten die Frau mit dem Verdacht der unerlaubten Einreise konfrontierten, gab sie schließlich zu, gemeinsam mit ihrem zuvor kontrollierten Ehemann zu reisen und dauerhaft bei ihm in Deutschland bleiben zu wollen. Einen Aufenthalt in Italien hatte die Familie nie geplant. Daraufhin gab auch der Familienvater zu, dass er seine Angehörigen zu sich holen wollte.
Frau und fünf Kinder werden nach Österreich zurückgeschickt
Die Bundespolizisten ermittelten, dass der Mann zunächst die italienischen Visa unter falschen Angaben beantragt und später auch die Bustickets besorgt hatte. Der 38-Jährige, der sich bereits seit 2019 in Deutschland aufhält und in Regensburg wohnt, muss sich nun wegen versuchten Einschleusens von Ausländern und Visaerschleichung verantworten.
Die Beamten leiteten den Familienvater an das für ihn zuständige Ausländeramt Regensburg weiter und wiesen die Frau mit den Kindern nach Österreich zurück. Sie wurden wegen versuchter unerlaubter Einreise und der Benutzung von erschlichenen Visa angezeigt.

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Türke hat nur abgelaufenen Flüchtlingsausweis dabei
Nur etwa anderthalb Stunden später landeten die Bundespolizisten erneut einen Treffer. Sie kontrollierten in einem anderen Fernbus aus Italien einen Türken. Der 38-Jährige konnte den Beamten nur einen italienischen Flüchtlingsausweis vorlegen, der bereits seit über zwei Jahren abgelaufen war.
Als die Beamten den Mann überprüften, stellten sie fest, dass gegen den Mann seit einem Jahr ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vorlag. Der Gesuchte war Anfang 2021 zu einer Geldstrafe von fast 1.400 Euro verurteilt worden.
Mann muss vom Fernreisebus ins Gefängnis
Als seinen Wohnsitz hatte der Mann seit Frühjahr 2023 Pirmasens in Rheinland-Pfalz angegeben. Dort wohnt er zusammen mit seiner Freundin und seinem Kind. Nach eigenen Angaben hielt sich der Migrant seit 2018 immer wieder in Deutschland auf und hatte währenddessen auch schwarz gearbeitet.
Weil der Mann seine Justizschulden nicht begleichen konnte, lieferten die Polizisten ihn zur Verbüßung einer Ersatzfreiheitsstrafe ins Gefängnis nach Kempten ein. Er wurde außerdem wegen versuchter unerlaubter Einreise angezeigt. Nach der Haft wird ihn die Bundespolizei nach Italien zurückweisen.