Schnelles Geld wollten am Mittwoch Betrüger im Allgäu machen. Bei der Polizei in Kempten und Memmingen gingen mehrere Meldungen über betrügerische Anrufe ein. Währen all diese potentiellen Opfer die perfide Masche erkannten, verhinderte in Illertissen nur die Bank einer 68-Jährigen, dass die Frau 2.500 Euro verlor.
Betrüger fordern bis zu 50.000 Euro
Mehrere Kemptener erhielten am Mittwoch Anrufe, bei denen sich die Betrüger als Verwandte, meist Kinder oder Enkelkinder, ausgaben. Die Unbekannten gaben an, dass sie einen schweren Unfall verursacht hätten und nun Geld bräuchten, um nicht in Haft zu müssen. Dabei forderten die Unbekannten bis zu 50.000 Euro.
Mehrere Anrufe im Bereich Memmingen
Auch im Dienstbereich der Polizei Memmingen versuchten Betrüger am Mittwoch zwischen 10:45 und 17:15 Uhr mit solchen Maschen an Geld zu kommen. Die Polizei weiß von insgesamt neun Fällen. In sechs davon erhielten Allgäuer zwischen 30 und 93, die in Memmingen, Ottobeuren und Hawangen wohnen, Anrufe angeblicher Polizisten, die sie darüber "informierten", dass ihre Enkelin, Tochter, Sohn oder Nachbarin aufgrund eines schweren Verkehrsunfall in Haft säßen und nun Geld für ihre Freilassung benötigten.
Alle potentiellen Opfer erkennen Betrugsversuch
In zwei Fällen riefen die unbekannten Täter bei einem 68- und einem 85-Jährigen in Memmingen und Bad Grönenbach an und gaben sich direkt als Sohn bzw. Enkel aus. Eine 75-Jährige in Kirchhaslach wurde dagegen ein Gewinn versprochen, wenn sie Google-Play-Karten kaufen und die Nummern durchgeben würde. Alle potentiellen Opfer erkannten jedoch die Betrugsmasche, legten auf und erstatteten Anzeige bei der Polizei.
Bank rät Frau von einer Überweisung ab
Den Betrügern fast auf den Leim gegangen wäre dagegen eine 68-Jährige in Illertissen. Die Frau erhielt am Montag eine Textnachricht über einen Messangerdienst, in der sie mit Mama angeschrieben wurde. Deshalb ging sie davon aus, dass es sich dabei tatsächlich um ihre Tochter handeln würde. Ihr spielten die Betrüger vor, dass das Handy ihrer Tochter defekt sei, sie deshalb eine neue Telefonnummer habe und sie aufgrund des Gerätewechsels keinen Zugriff auf das eigenen Konto habe, dabei stünden dringende Überweisungen an. Die 68-Jährige wollte deshalb knapp 2.500 Euro auf das Konto überweisen, dass die Betrüger angegeben hatten. Glücklicherweise erhielt sie von ihrer Bank aber eine Warnmeldung. Weil das Empfängerkonto auffällig sei, riet die Bank ihr, die Überweisung zu stornieren. So wurde die 68-Jährige auf den Betrug aufmerksam und nahm Kontakt zu ihrer Tochter auf. Anschließend erstattete sie Anzeige bei der Polizei.
