Evakuierung
Kontrollierter Einsturz: Dach des denkmalgeschützen Gebäudes in Memmingen ist nicht zu retten

- Das denkmalgeschützte Gebäude in Memmingen muss abgerissen werden.
- Foto: Benjamin Liss
- hochgeladen von Stephanie Eßer
Entgegen ersten Angaben kann das denkmalgeschützte Haus in Memmingen vermutlich doch gerettet werden. Der einsturzgefährdete Dachstuhl des Gebäudes konnte am Donnerstag vorerst gesichert werden. Die darunter liegenden Geschosse können wohl erhalten bleiben.
Am Donnerstag, 25. April, kam die Führungsgruppe Katastrophenschutz unter Leitung von Oberbürgermeister Manfred Schilder am einsturzgefährdeten Gebäude in Memmingen neben dem Westertor zusammen, um die Situation zu begutachten. Am Vormittag musste bei einer Untersuchung des Gebäudes festgestellt werden, dass der Dachstuhl einsturzgefährdet ist.
Der Krisenstab entschied am späten Nachmittag, dass das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes noch am selben Tag kontrolliert zum Einsturz gebracht werden müsse. Acht umliegende Gebäude wurden geräumt, Bewohner in Notunterkünften untergebracht. "Leider kann das denkmalgeschützte Gebäude nicht erhalten werden. Die Sicherheit geht in diesem Fall vor", so Julia Mayer von der Pressestelle der Stadt Memmingen.
Gegen 20:00 Uhr am Donnerstag soll das Gebäude durch eine Spezialfirma zum Einsturz gebracht werden. Der Gefahrenbereich ist weiträumig abgesperrt, so Mayer. Eine Einsicht in den Bereich ist nicht möglich. Eine Umleitung wurde eingerichtet und ist ausgeschildert.
Das betroffene Gebäude in der Zangmeisterstraße ist ein ehemaliges Färberhaus. Im obersten Geschoss des insgesamt fünfgeschössigen Hauses wurden früher die gefärbten Stücke zum Trocknen aufgehängt. Für das Jahr 1461 ist ein Neubau des Gebäudes datiert.
Als sogenanntes "Traufhaus" steht das Gebäude mit seiner Dachtraufe zur Straße. Das Gegenstück dazu ist ein giebelständiges Haus, bei dem der Giebel zur Straße zeigt. Besonders sind auch das dritte und vierte Geschoss des Memminger Gebäudes in der Zangmeisterstraße. Diese ragen leicht hervor. Außerdem befand sich im Treppenhaus der ersten Etage eine Eichenholzsäule aus dem 16. bis 17. Jahrhundert.
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