Sanierung
Kirche Sulzschneid präsentiert sich in neuem Glanz

- Foto: Andreas Filke
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Über allem strahlt das Kreuz
'Zu Anfang habe ich gedacht, das wird eine einfache Sache, ein bisschen geweißelt und gut ist', blickte der Kirchenpfleger von St. Pankratius in Sulzschneid zurück. Der erste Blick täuschte Armin Klaus – und zwar gewaltig. Eine umfangreiche Sanierung des Gotteshauses war nötig. Der erste Teil, der das Gotteshaus von außen und den Dachstuhl betraf, ist bis auf wenige kleine Arbeiten beendet. In dieser Woche wird das Gerüst abgebaut.
Zuvor jedoch wurde der schriftliche fixierte Ablauf der Maßnahme und anderes Interessantes von Spenglermeister Eduard Hornung aus Unterthingau in eine Kapsel gelegt. Im Beisein von Pfarrer Sajimon Vargese wurde sie in der Kugel des Kirchenkreuzes deponiert.
Holzwurm und Co.
Dass die Arbeiten deutlich größer ausfielen, lag an Witterungseinflüssen wie auch an Holzwurm und Ähnlichem, die vor allem dem Dach zugesetzt hatten. 'Mich hat der Schlag getroffen, als der Statiker mir sagte, die Balken seien morsch.' Dabei hatten sie von außen stabil ausgesehen.
An der Fassade bröckelte 30 Jahre nach der letzten Außenrenovierung schon wieder der Putz ab, im Mauerwerk zeigten sich Risse. Das Traufgesims war derart marode, dass es fast an ein Wunder grenzte, dass er nicht herabgefallen war.
Auch zwischen Kirchenschiff und Turm hatte eindringendes Wasser die Kirche beschädigt.
Nun aber ist das Dach wieder so exakt, wie es damals beim Bau der Kirche im Jahr 1739 gewesen sein muss. Die neuen Ziegel leuchten. Die Außenwand strahlt in beinahe unschuldigem Weiß, unterbrochen von den gelb abgesetzten Fenstern.
Schindeln an den Giebeln verleihen der Kirche ein besonderes Aussehen. Die Zifferblätter der Turmuhr wurden ebenso erneuert wie die mächtigen Zeiger. Über allem erstrahlt das neu vergoldete Kreuz. Allein diese Maßnahmen verschlangen rund 600.000 Euro.
Doch St. Pankratius ist auch eine Heimstatt von Fledermäusen und Dohlen. Trotz der Auflagen zu deren Schutz und unerwartet aufgetretener weiterer Schäden sei der Zeitplan eingehalten worden, resümierte Architekt Christian Eger. Deshalb dankte er besonders den Handwerkern: 'Sie saßen alle in einem Boot.
Nur so kann ein solches Werk gelingen.' Ebenso lobt er die Zusammenarbeit mit Behörden und Kirchenverwaltung. Armin Klaus erwiderte den Dank: 'Es war für mich eine interessante Baustelle.' Und wenn er das Ergebnis betrachte, sei er 'super zufrieden'.
Noch viele Spenden nötig
Für Walter Sirch, den Vorsitzenden des Pfarrgemeinderats, war das Einlegen der Kapsel in die Kugel 'ein historischer Akt'. Jedoch wies er darauf hin, dass erst der erste Teil der Sanierung beendet ist. 'Die große Renovierung des Deckengewölbes steht uns noch bevor.'
Denn durch Fehler beim Bau der Kirche lösen sich die Gemälde von der Decke. 'Wir sind also weiterhin auf großzügige Spenden angewiesen.'
Einen Teil dazu soll die Reihe der Benefizkonzerte beitragen, die Organist Florian Steinacher initiiert hat. Zum Auftakt mit dem Kirchenchor Siebnach wurden bereits 1000 Euro erlöst.
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