Erinnerung
Als Zeichen für die Opfer des Holocausts: In Marktoberdorf findet erster "Marsch des Lebens" statt

- In Marktoberdorf findet am 27. Oktober der 1.Marsch des Lebens statt.
- Foto: Julia Böcken
- hochgeladen von Lisa Hauger
Am 27.10.2019 von 14:00 Uhr bis etwa 16:30 Uhr findet in Marktoberdorf der erste "Marsch des Lebens" statt.
Die von Jobst Bittner gegründete Bewegung "Marsch des Lebens" veranstaltet Gedenk- und Versöhnungsmärsche an Orten des Holocausts in Europa und weltweit. Dort erinnern Opfer und ihre Nachkommen gemeinsam mit den Nachkommen der Tätergeneration an die furchtbaren Ereignisse, so eine Pressemitteilung der Bewegung.
Der "Marsch des Lebens" steht mit seiner Botschaft für:
- Die Erinnerung an die Opfer des Holocaust.
- Die Versöhnung zwischen Nachkommen der Opfer- und Tätergenerationen.
- Und dafür, ein Zeichen gegen den modernen Antisemitismus zu setzen.
Bittner ist überzeugt: „Die Bitte um Vergebung kann das Geschehene nicht ungeschehen machen. Aber die Bitte um Vergebung kann Herzen heilen“.
Route
Der "Marsch des Lebens" beginnt um 14:00 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Richard-Wengemeier-Platz 1 (vor dem Rathaus), und geht weiter zum Geburtshaus des jüdischen Mädchens Gabi Schwarz. Sie wurde in Auschwitz mit nur fünf Jahren ermordet. Der Marsch führt zum Schloss, dann zum Heimatmuseum. Er endet gegen 16:30 Uhr vor dem neuen Marktplatzbrunnen. Dort findet die Abschlussveranstaltung unter dem Motto „von der Shoa zum neuen Leben“ statt.
Während des "Marsch des Lebens" wird an den genannten Orten an die nationalsozialistische Geschichte des Verwaltungssitzes des Landkreises Ostallgäu, Marktoberdorf, und die damit in Zusammenhang stehenden Verbrechen erinnert. Nachkommen von Tätern werden für die begangenen Verbrechen die Schuld beim Namen nennen und um Vergebung bitten. Musik und Tanz untermalen immer wieder den Marsch.
Hintergrund
Seit dem Beginn der Bewegung im Jahr 2007 finden Märsche des Lebens bislang in über 20 Nationen und an über 350 Orten mit Christen unterschiedlichsten Kirchen und Denominationen sowie verschiedener jüdischer Gemeinden statt.
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