Thema prickelt, Darsteller prima
Theater Camolettis 'Boeing, Boeing' wird in Pfronten ein köstliches Erlebnis
Von Claudia Chauvin | Pfronten Einen sehr vergnüglichen Abend hatten die Theaterbesucher im Pfrontener Pfarrheim mit 'Boeing, Boeing', dem ersten Stück im neuen Jahr. Zu Gast war das Fränkische Theater Schloss Maßbach mit vier Damen und zwei Herren seiner insgesamt 23 Schauspielerinnen und Schauspieler. Das dargebotene Lustspiel des Schweizers Marc Camoletti machte dieser Kategorie große Ehre, mit herrlicher Situationskomik, bestem Wortwitz und sehr guter schauspielerischer Leistung der sechs Akteure. Zu einem köstlichen Erlebnis wurde dieser Abend für die Theatergemeinde Pfronten-Nesselwang.
Im Guiness-Buch der Rekorde
Camolettis Stück aus dem Jahr 1960 hat für seine Aufführungen in 18 Sprachen und in 55 Ländern schon im Jahr 1991 einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde erreicht. Die Verfilmung dieses Stücks mit Tony Curtis, Jerry Lewis und Thelma Ritter trug sicherlich auch zu seiner Popularität bei.
Die Hauptfiguren, Georg Schmiechen als Bernard, sein Schulfreund Robert, von Arno Schlein gemimt, und die brillante Angela Koschel als Hausmädchen Berthe hatten das Heft auf der Pfrontener Bühne fest in der Hand. Die drei Stewardessen, die Bernard seinen 'internationalen Harem' nennt, wurden sehr authentisch von Ilena Gwisdalla als Amerikanerin, Stephanie Maile als Französin und Silvia Steger als Österreicherin verkörpert. Sie brachten gehörigen Wirbel ins Haus.
Die ansprechende Bühnendekoration lässt ein großzügiges Liebesnest des Charmeurs erahnen, in das er im Wechsel seine drei 'Verlobten' nach genau berechnetem Plan holt. Seine treue Perle Berthe verliert nicht die Nerven, wohl aber macht ihr ihre rechtschaffene Moralvorstellung sehr zu schaffen. Schulfreund Robert spielte seine Rolle als sehr naiver junger Mann aus der Provinz äußerst überzeugend, wandelt sich in der neuen Umgebung jedoch sukzessive in einen Lebenskünstler.
Es war eine gelungene Vorstellung mit exzellenter Schauspielkunst und einem prickelnden Thema, das bis zum Schluss die Zuschauer in Spannung hielt, aber auch die Lachmuskeln gehörig strapazierte.
Großen Beifall und viele 'Vorhänge' gab es für die sechs Akteure. Schon zur Tradition geworden ist es, dass sich Vorsitzender Gebhard Dasser mit kleinen Erinnerungsgaben bei der Schauspielertruppe bedankt, was immer sehr gut ankommt.
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