Schuften für den guten Zweck

- Foto: Karin Hehl
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Aktion Auch Jugend aus Baisweil und Pforzen beim Projekt 'Drei Tage Zeit für Helden' dabei
Baisweil/Pforzen | fro | Oberhalb von Baisweil liegt an einer lauschigen Lichtung eine Mariengrotte. Dort hacken und schaufeln, schwitzen und ächzen 26 Helden. 'Für das Projekt ist die Jugend aus der gesamten Gemeinde angemeldet. Wir Baisweiler gestalten dabei den Vorplatz der Fatima-Grotte neu', erzählt der 17-jährige Markus Buffler. Derweil kämpfen sich Mitglieder des Jugendtreffs 'Alte Säge' emsig durch ein Meer aus Brennnesseln am Pforzner Burgstall, um ihn wieder rundum begehbar zu machen.
So sieht es aus, wenn Helden schuften. Am Donnerstag übergab Landrat Johann Fleschhut den über 800 Jugendlichen aus 40 Gruppen vom Bayerischen Jugendring (BJR) Aufgaben aus sozialen, kulturellen, politischen, integrativen oder ökologischen Bereichen. Mit der Aktion feiert der BJR sein 60-jähriges Bestehen. Freitagmorgen legten die Jugendlichen los. In Baisweil haben die Buben den Vorplatz der Grotte nahezu aufgegraben, während die Mädchen am Freitag wegen der Versorgung, des Einkaufs und der Logistik unterwegs sind. Am Sonntagabend soll der Vorplatz teilweise gepflastert, ein Weg, eine Rampe für Behinderte und Blumenbeete angelegt sein, so Stefan Seitz.
Der 40-Jährige ist gelernter Straßenbaumeister. Deshalb sprach ihn auch der Bürgermeister an, ob er der 'Deef' an der Grotte sein kann - ein Wortspiel in der Gemeinde, das für 'Chef' steht. Neben Seitz achten auch die 'Großen' unter den Jugendlichen auf die akkurate Ausführung der Arbeit. 'Aber wir packen natürlich auch mit an', sagt Michael Fichtl. Der 16-Jährige findet die Aktion 'cool' - vor allem weil am Samstagabend am zweiten Projektplatz in Lauchdorf ein großes Zeltlager für alle Jugendlichen der Gemeinde stattfindet.
Kunst nach 'Landart'
In Pforzen wurde zwar auch ein neuer Weg angelegt, aber vorher fand ein Kampf gegen das Gestrüpp statt: Rund um den historischen Burgstall wurden meterhohe Brennnesseln entfernt, kleine bis mittlere Bäume gefällt: 'Die Aufgabe ist, einen Weg rund um den Burgstadel zu machen. Den hat man vorher gar nicht mehr wahrgenommen', erklärt Thomas Waldmann, der Vorsitzende des Jugendtreffs. Dann schichteten die 24 Jugendlichen einen Totholzhaufen als Unterschlupf für Insekten und kleinere Tiere und zwei Steinhaufen, die als Kleinbiotope dienen sollen, auf. Der Ingenrieder Josef Freuding vom Landschaftspflegeverband gab Tipps und packte mit an. Bis zum Ende der Heldentage sollen noch Verschönerungen nach 'Landart', Kunst aus Natur - eine Idee der beteiligten Mädchen - und Schautafeln folgen, so Waldmann. Der Weg, der dann um den Burgstall führt, wurde mit etwa 14 Tonnen Kies bestreut - das Meiste schleppten die Jugendlichen des Jugendtreffs selbst. 'Das war schon anstrengend. Jetzt habe ich mehr Muskeln', flachst Carina Fasser. Die 17-Jährige engagiert sich gerne für die Gemeinde - schließlich lohne das Ergebnis den Aufwand, meint sie.


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