Raubüberfall
Raubüberfall erfunden - 23-Jähriger aus Kempten muss Geldstrafe zahlen

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'Ich hab’ den Schmarrn gemacht – dazu stehe ich', betonte der 23-Jährige vor dem Kaufbeurer Amtsgericht.
Besagter "Schmarrn" war für die Justiz ein klarer Fall von Missbrauch von Notrufen samt Vortäuschen einer Straftat: Der Kaufbeurer hatte aus einer Telefonzelle in Kempten die Polizei angerufen und behauptet, es würden drei maskierte und bewaffnete Personen eine nahegelegene Tankstelle betreten.
Beim sofort eingeleiteten Polizeieinsatz stellte sich heraus, dass der vermeintliche Raubüberfall erfunden war.
Der Angeklagte war jetzt vor Gericht sichtlich zerknirscht und konnte sich selbst nicht so recht erklären, 'wie ich auf so einen Mist gekommen bin'.
Mit Blick auf sein Strafregister, das vier Eintragungen enthielt – mehrheitlich wegen Diebstählen – versicherte er, dass sich bei ihm zwischenzeitlich einiges zum Positiven hin verändert habe. Vor allem habe er seinen Führerschein gemacht und bemühe sich intensiv um eine Ausbildung. Um von seinen Schulden in Höhe von rund 6000 Euro herunter zu kommen, habe er einen Termin bei der Schuldnerberatung vereinbart.
Auf den Staatsanwalt machte der junge Mann 'einen aufrichtigen Eindruck'. Der Anklagevertreter beantragte eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen a zehn Euro. Die Richterin folgte dem Antrag im Urteil. Die Entscheidung, für die sich der Angeklagte ausdrücklich bedankte, ist rechtskräftig.
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