Kaufbeuren-Marktoberdorf
«Nicht einseitig darstellen»
Schützengau - Landrat stärkt Vereine - Sport und Begegnung
Der Amoklauf in Winnenden war auch Thema der Gaugeneralversammlung des Sportschützengaues Kaufbeuren-Marktoberdorf in Görisried. «Ich habe zig E-Mails bekommen», berichtete Erster Gauschützenmeister Richard Sirch aus Stötten von der Resonanz. «Fünf bis sechs Eltern der Toten fordern, dass Jugendliche nicht mehr in Schützenvereine aufgenommen werden dürfen», zitierte Sirch aus den Medien. Doch dies sei nicht die Lösung des Problems.
Auch Landrat Johann Fleschhut griff in seinem Grußwort das Thema auf. «Man muss differenzieren und darf den Schießsport nicht einseitig darstellen», stellte sich der Landrat hinter die Sportschützen. Es gehe in den Schützenvereinen um die Ausübung eines Sports, um Wettkämpfe, Kameradschaft und menschliche Begegnung. «Schlimme Dinge passieren, wenn man einsam ist», meinte Fleschhut. Wichtig sei, die Jugendlichen durch familiäre Strukturen zu stützen und zu stärken.
«Integration statt Isolation»
Auch Vereine tragen zur positiven Stärkung der Jugend bei. Schützenvereine bedeuten «Integration statt Isolation». «Wo sollen junge Leute denn mehr Verantwortung lernen als in Vereinen», fragte er. Diskussionen fänden oft dort statt, wo der Schießsport nicht so verbreitet sei.
Die Schützenvereine seien doch die Profile der ländlichen Gegend, betonte Fleschhut. «Wir müssen Medien mit falscher Berichterstattung stoppen», forderte er.
Gauschriftführerin Betti Bechteler aus Biessenhofen dankte Fleschhut für seine Worte. Er wäre der richtige Vertreter in den Medien, denn dann wäre der Schießsport nicht so in Verruf geraten, war sich Bechteler sicher.
Auch Gausportleiterin Hedwig Stitzl aus Oberbeuren griff das Thema auf. «Wir müssen den Leuten sagen, was wir machen. Die meinen, wir laufen mit dem Gewehr draußen rum und ballern umeinander.» Dabei handele es sich doch nur um ein statisches Schießen von einer festen Position aus.
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