Modeon, Schule, Kindergärten im Wärmeverbund
Plan Versorgung aus gemeinsamer Heizanlage
Marktoberdorf | af | 'Endlich wird auch einmal quer gedacht. Eine solche Vernetzung kommunaler Einrichtungen würde ich mir auch für andere Bereiche wünschen', machte Stadtrat Axel Maaß (Grüne) klar. Was ihn zu dieser Lobeshymne bewog, war der Plan, Modeon, Adalbert-Stifter-Schule, die angrenzende Turnhalle, das Vereinsheim des FSV Marktoberdorf, die beiden Nord-Kindergärten und die Kinderkrippe gemeinsam mit Wärme zu versorgen. Peter Galla, der in Buxheim ein Planungsbüro betreibt, stellte das Konzept im Stadtrat vor. Der stimmte einer Detailplanung zu. Eventuell zur Haushaltsberatung wird dann über die nötigen Investitionen entschieden.
Ausgangspunkt des Projektes ist das Modeon. Es verfügt über zwei moderne Heizkessel, außerdem ist ein mit Gas betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) geplant. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Sanierung des Veranstaltungshauses. Nach dem Abschluss werden rund 210 Kilowatt an Wärmeleistung gespart. Zusammen mit der thermischen Leistung reicht dies, um den Wärmeverbund aufzubauen.
Die Leistung genüge, so Galla, bis zu einer Außentemperatur von fünf Grad unter Null. Sinke die Temperatur weiter, werde aus dem Kessel der Schule dazugeheizt. Umgekehrt ist, falls die Anlage im Modeon ausfällt, dessen Grundversorgung über die Schule gesichert. Wenn der Schulkessel wegen seines Alters stillgelegt wird, sei ein neuer Kessel mit Holzhackschnitzelbefeuerung in Erwägung zu ziehen.
Durch den Verbund könnten die Heizkessel in den Kindergärten abgeschaltet werden, die Folgekosten einschließlich Ersatzbeschaffung fielen weg. Auf dem Neubau der Kinderkrippe könnte eine Solaranlage montiert werden, die zumindest im Sommer warmes Wasser für Krippe und Kindergärten bereitet.
Bevor der Verbundbetrieb beginnen kann, sei der Aufbau eines Wärmenetzes mit Pumpen, Mischern, Leitungen, Steuerung nötig, erklärte Galla. Die Kosten dafür belaufen sich auf netto rund 86 000 Euro.
Für die Zukunft offen
Inwieweit der Verbund ans Fernwärmenetz der neuen Futtertrocknung Immenhofen angeschlossen werden kann, wollte Wolfgang Schmid (Freie Wähler) wissen. Bekanntlich bezieht der Traktorenhersteller AGCO/Fendt vom kommenden Winter an seine Wärme dorther. Bislang, antwortete der künftige Stadtbaumeister Peter Münsch, sei aus Kostengründen nicht geplant, die Trasse der Fernleitung durch die Schwabenstraße zu legen. Aber angesichts steigender Energiepreise sei für die Zukunft nichts ausgeschlossen. Zwar liegt in der Straße eine alte Fernwärmeleitung aus Zeiten der Müllverbrennungsanlage, doch sei die nicht mehr funktionstüchtig.
Strombedarf drastisch reduzieren
Galla brachte noch ein weiteres Energiethema auf den Tisch. Dabei ging es um die Umstellung der Beleuchtung im Modeon. Die bisherigen Leuchten verbrauchten nicht nur viel Strom, sondern strahlten derart viel Wärme aus, dass das wiederum die Klimaanlage sehr belaste. Er stellte ein Konzept mit Energie sparenden Leuchtstoffröhren vor. Ziel solle sein, den Strombedarf um mindestens die Hälfte zu senken.
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