Mehr Kohle auf die Kralle
Lindauer Obstbauern Vorsitzender Nüberlin fordert höhere Preise für Äpfel
Nonnenhorn | isa | Eigentlich können die Obstbauern aus Lindau mit dem vergangenen Jahr zufrieden sein. Doch Feuerbrand, Saisonkräftemangel und die schlechten Preise werfen ihre Schatten auf die Rekordernte von 2007.
Deshalb richtete Martin Nüberlin als Vorsitzender der Lindauer Obstbauern seine Forderungen an die Politik: 'Wir brauchen endlich mal mehr Kohle auf die Kralle.' Mit diesen Worten brachte Martin Nüberlin, der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft Lindauer Obstbauern, salopp, aber mit Nachdruck, die Forderung der Obstbauern auf den Punkt. Denn trotz Rekordernte im vergangenen Jahr liegen die Preise von 14 bis 16 Cent für das Kilo Äpfel weit unter den Produktionskosten.
Geld für Investitionen
Die Bauern brauchen Geld, um sich 'Polster schaffen zu können, damit wir die dringend notwendigen Investitionen tätigen können', wie Nüberlin sagte.
Maximilian Stohr, vom BayWa Obstgroßmarkt Kressbronn machte den Obstbauern bei der Preisentwicklung Mut, als er zu bedenken gab, dass der Hauptexport erst noch anstehe.Auf der Generalversammlung der Erzeugergemeinschaft Lindauer Obstbauern und des Bayrischen Erwerbsobstbauverbandes wurde zudem klar, dass die Obstbaumkrankheit Feuerbrand, die Bestimmungen zu Pflanzenschutzmitteln und fehlende Saisonkräfte den Obstbauern Kopfzerbrechen bereiten. So sagte Nüberlin, dass wegen des Feuerbrands viele Obstbäume gefällt werden mussten.
Mangel an Erntehelfern
Er forderte, dass die straffen Pflanzenschutzmittel-Bestimmungen in Deutschland gelockert und an die der EU angepasst werden. 'Ohne Pflanzenschutz kommen wir nicht aus, wir stehen europaweit zurück', meinte er und nannte die Forderungen des Einzelhandels 'total überzogen'.
Da die Bauern zur Erntezeit mit einem Mangel an Erntehelfern zu kämpfen haben, sprach sich Nüberlin dafür aus, dass auch Arbeitskräfte aus der Ukraine und aus Weißrussland in der Landwirtschaft arbeiten dürfen.
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