Landwirtschaft
Kälbchen Lara futtert gentechnikfrei

- Foto: Ulrich Weigel
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Bauer achtet auf Ernährung seiner Rinder, denn was hinten aus der Kuh kommt, landet wieder auf seinen Feldern
Wie lange bekommen junge Kälbchen Milch und was gibt es für sie sonst noch so zu fressen? Fragen rund ums Rinderdasein gibt es viele. In der Serie 'Lara und die Landwirtschaft' begleiten wir ein Kälbchen und greifen dabei Themen aus der Landwirtschaft auf.
Lara gedeiht prächtig – und das mittlerweile auch ohne Vollmilch. Denn ein Kälbchen muss sich ja ans Fressen und Verdauen von Gras und Heu gewöhnen. Ebenso die männlichen Zwillinge in Laras Gruppe, die in den nächsten zwei Jahren zu Ochsen heranwachsen. Sie bekamen schon nach der ersten Woche etwas Heu angeboten, knabberten aber höchstens ein paar Halme.
Das ändert sich spätestens, wenn Bauer Hans Dauser nach acht bis zwölf Wochen die gefütterte Milchmenge senkt. Gewiss wäre Lara und den anderen echte Vollmilch lieber, doch sie gewöhnen sich schnell ans pflanzliche Futter. Bei der verfütterten Milch handelt es sich natürlich nicht um Milch aus dem Supermarkt, sondern um unbehandelte Rohmilch direkt von den großen Kühen im Stall.
An Rande: Stierkälbchen, die jung zum Metzger sollen, erhalten meist bis zum Schluss Milch. Denn so bleibt ihr Fleisch hell, was wiederum vielen Verbrauchern, die Kalbfleisch kaufen, wichtig ist.
Zurück zur pflanzlichen Nahrung: Zu fressen gibt es für Lara und die anderen großen Kälbchen saisonbedingt natürlich noch kein frisches, sondern nur getrocknetes Gras. Heu eben, und mit zunehmendem Alter auch Silage. Dazu kommt auch etwas Getreide, speziell für Kälbchen gemischt.
Es liefert den Tieren Nährstoffe fürs gesunde Wachstum. Der Unterschied von Heu und Silage: Heu ist getrocknetes Gras, Silage durch Gärung konserviertes Grünfutter. Weil es luftdicht lagert (etwa im Silo oder in großen weißen Ballen auf der Wiese), fault es nicht.
Wichtig ist Landwirt Dauser, dass alles Futter ohne Gentechnik ist. Nicht nur, weil er die Milch selbst trinkt und das Fleisch seiner Rinder isst, sondern auch aus innerer Überzeugung: 'Des Zeug hat mir nie g’fallen.' Drum freut er sich, dass mittlerweile viele Verbraucher Wert auf Essen ohne Gentechnik legen. Der Lohn für die Landwirte, die in die Richtung gingen, sei, dass es für gentechnikfreie landwirtschaftliche Produkte ein kleines bisschen mehr Geld gebe.
Ein steter Kreislauf
Die Qualität des Futters ist für Dauser auch aus einem anderen Grund wichtig: Was an unverwerteten Resten hinten aus der Kuh rauskommt, landet ja wieder auf den Feldern. Dann gelangt über die Wurzeln mancher Inhaltsstoff ins Gras und damit wieder in die Kuh.
Dieser stete Kreislauf könnte Probleme machen, achte man nicht darauf, was die Kühe bekommen. Was auch einen umsichtigen Einsatz von Medikamenten erfordere. Deshalb können sich auch Lara und die Stierkalb-Zwillinge freuen, dass ihre Bauersfamilie auf gutes Futter achtet.


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