Konzert 2
Jazz in den Straßen von San Franzisco

- Foto: manfred sendlinger
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Big Band Club Dornbirn fesselt mit Filmmusik und solistischen Ballwechseln
Eigentlich spielen sie nur so zum Spaß - und trotzdem haben sie es in den 41 Jahren ihres Bestehens in die Top-Liga der österreichischen Amateur-Bigbandszene geschafft. Die 18 Musiker aus Vorarlberg und dem benachbarten Bodenseeraum, die sich unter dem Namen «Bigbandclub Dornbirn» zusammengetan haben, traten im Weilerer Kornhaus zur Finissage der Werner-Specht-Ausstellung auf. Neben dem Westallgäuer Heimatverein war auch der Simmerberger Herbert Rädler wesentlich am Zustandekommen des Konzerterlebnisses beteiligt: Rädler ist seit immerhin 20 Jahren Saxophonist des Bigbandclubs.
Kaum Gelegenheit zum Lufholen
Die Band unter der Leitung von Josef Eberle ließ dem Publikum im fast vollbesetzten Kornhaus zwei Stunden lang kaum Gelegenheit zum Luftholen. Schnelle Swing-Nummern zum Einstieg, ein Arrangement des im März 2010 verstorbenen deutschen Bigbandleaders Peter Herbolzheimer sowie Latin-lastige Titel von Victor Lopez zeigten die Bandbreite der Formation auf. Neben einigen Vokalsoli von Thomas Gärtner («Berlin», «Can´t buy me love») bestach der Bigbandclub Dornbirn mit auffallend vielen Instrumental-Soli. Martin Franz am Alt-Saxophon und Tenor-Saxophonist Herbert Rädler ergänzten sich dabei immer wieder hervorragend bei ihren musikalischen Ballwechseln.
Volle Bandbreite
Als Bandleader steuerte Josef Eberle seine Männer unaufgeregt und souverän durch getragene, fast symphonisch anmutende Passagen, aber auch durch jazzig-verspielte, weniger melodische Abschnitte. Einer der Konzert-Höhepunkte war die in voller musikalischer Bandbreite servierte Filmmusik des US-Serienklassikers aus den 1970er Jahren «Die Straßen von San Francisco» mit Karl Malden und Michael Douglas in den Hauptrollen.
Auch das Abschiednehmen machte der Bigbandclub Dornbirn zu einem - nicht unbedingt wehmütigen - Erlebnis: Was gibt es für einen Jazz-Liebhaber Schöneres, als mit dem Glenn-Miller-Sound «In the mood» im Ohr auf den nächtlichen Nachhauseweg geschickt zu werden.
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