Zeitgenössisch Das Kunsthaus Kaufbeuren widmet sich dem Alpinen in der Kunst
Von Stefan Dosch | Kaufbeuren Der Berg und die Kunst, das ist ein weithin sich erstreckendes Panorama. Seit dem Aufbruch der europäischen Malerei, mithin seit Giotto haben Künstler immer wieder Berge ins Zentrum ihrer Bilder gerückt, sich insbesondere von den mächtigen Erhebungen der Alpen inspirieren lassen, haben Spezialisten gar ein eigenes Genre daraus gemacht. Wobei mit dem Wandel der Epochen und Stile immer auch ein Wandel in der Bedeutung dieses Motivs einherging.
Auch wenn die Natur im Laufe des letzten Jahrhunderts ihren Stellenwert in der Kunst eingebüßt hat, sind Berge doch nach wie vor - oder vielleicht auch: wieder - ein Thema künstlerischer Auseinandersetzung. Dass der Berg nicht aus dem Blick der Zeitgenossen verschwunden ist, macht die neue Ausstellung des Kaufbeurer Kunsthauses deutlich. Unter dem Titel 'Ziemlich hoch' ist sie dem 'Alpinen in der zeitgenössischen Kunst' gewidmet und versammelt 15 Künstler.
Die Ausstellung, noch unter der alten Kunsthaus-Führung angedacht, ist die erste Schau, für die Susanne Flesche als neue Leiterin des Hauses verantwortlich zeichnet. Sie hat die Ausstellung mit Sven Kroner konzipiert, dem in Kaufbeuren aufgewachsenen Maler, der mittlerweile nahe Düsseldorf lebt und mit seinen Bildern zunehmend Erfolge verbucht. Kroner, dessen Arbeiten bereits mehrfach in Kaufbeuren zu sehen waren, ist auch in der neuen Ausstellung vertreten, hat er sich doch schon in ganzen Werkreihen der von der Freizeitgesellschaft eroberten Bergwelt gewidmet.
Überhaupt stehen die alpinen Gipfel, wie die Ausstellung zeigt, längst nicht mehr nur für das Erhabene ein. Was nicht heißt, dass es unter zeitgenössischen Künstlern keinen gäbe, der genau dieses thematisierte - nur eben gebrochen und sichtbar von den Spuren nachhaltiger Reflexion durchzogen. Die naturalistisch-wuchtigen Skulpturen von Stephan Huber etwa sind nicht ohne tieferen Grund aus einem zerbrechlichem Material: Gips. Und auch bei anderen Künstlern tritt die Fragilität des scheinbar ewig Gefügten zutage.
Neben Malerei und Skulptur zeigt die Ausstellung auch Video und Fotografie, darunter Arbeiten von Axel Hütte, Michael Wesely und Andreas Gursky.
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