Bergunfall
Höfats-Absturz: Handy lag ausgeschaltet im Rucksack

- Foto: Stefan Schwertfirm
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Zustand des 55-Jährigen Lothar Bücher stabil
Der Gesundheitszustand des am Mittwochabend geretteten Bergsteigers an der Höfats ist stabil. Der 55-Jährige schwebe nicht in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit. Wie berichtet, war der 55-Jährige an der Höfats in den Oberstdorfer Bergen abgestürzt, nachdem er sich auf dem Anstieg zum Westgipfel verstiegen hatte. Nach dem Sturz verbrachte der schwerverletzte Mann fünf Nächte im Freien und versuchte, kriechend ins Tal zu gelangen.
Dort wurde er durch Zufall am Mittwochabend von seinem 29 Jahre alten Sohn entdeckt. Vermutlich bereits bei seinem Sturz hatte der als sehr trainiert geltende Bergsteiger den Rucksack verloren, in dem sich sein Handy befand. Das Gerät war ausgeschaltet. Wäre das Handy eingeschaltet gewesen, hätte man den seit vergangenem Samstag offiziell als vermisst gemeldeten Mann wahrscheinlich schnell gefunden. Denn mit einem sogenannten Imsi-Catcher kann der Standort bestimmt werden. Voraussetzung ist, dass das Mobiltelefon eingeschaltet ist. Imsi-Catcher, wie sie vor allem Nachrichtendienste und Strafverfolgungsbehörden benutzen, liefern Informationen über den jeweiligen Standort auch dann, wenn das Handy keinen Empfang hat.
Kein Netz
In dem Bereich, wo sich der Abgestürzte befand, besteht keine Netzverbindung. Der Bergsteiger hätte also nicht telefonisch um Hilfe rufen können, meint Horst Engelhardt von der Oberstdorfer Poliztei.
Die Bergwacht empfiehlt vor allem Alleingehern, das Handy immer eingeschaltet bei sich zu tragen. So könne bei einem Unfall der jeweilige Standort ermittelt werden.
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