Tierwelt
Gefährden zu viele Hobbyimker im Allgäu die heimischen Wildbienen?

- Weil es immer mehr Hobbyimker gibt, bleibt für Wildbienen oft nichts mehr übrig, sagen einige Vertreter des Bund Naturschutz. Blödsinn, kontern Züchter – das wahre Problem sei der Mangel an Blüten.
- Foto: Pia Jakob
- hochgeladen von Pia Jakob
Während die Landwirte im Frühjahr ihre Ernte einfahren, stehen die Bienen vor einem riesigen Problem: Auf einen Schlag verschwindet ihre Nahrung. Was die Honigbienen der Imker hart trifft, sei für ihre wilden Artgenossen umso schlimmer, erklärt Marcus Haseitl aus Bad Grönenbach (Unterallgäu). Denn: „Den Wildbienen fehlt die begleitende und oft rettende Hand des Imkers.“
Auf der Suche nach übrig gebliebenen Blüten müssten sich die wenigen Wildbienen als Einzelgänger mit den Schwärmen der Hobbyimker auseinandersetzen. Und zögen dabei oft den Kürzeren, erklärt der Initiator des Projektes Blühendes Allgäu. Damit vertritt Haseitl eine Meinung, die auch einige Vertreter des Bund Naturschutz teilen: Die Honigbienen stellen für ihre wilden Artgenossen eine Konkurrenz dar.
„So ein Blödsinn“, entgegnet Johann Fischer, staatlicher Fachberater für Bienenzucht in Schwaben. Zwar gebe es Studien, die eine Rivalität belegen – doch die beziehen sich lediglich auf Nordamerika. „Bei uns haben sich die Wild-und Honigbienen dagegen gut arrangiert“, sagt Fischer. Für ihn lenkt die ganze Konkurrenz-Debatte von dem eigentlichen Problem ab: „Der Blütenreichtum nimmt ab.“ Um dem Bienensterben entgegenzutreten, brauche es daher vor allem eine Lösung in der Landwirtschaft, die für Wirte und Imker gleichermaßen tragbar ist.
Wie so eine Lösung aussehen könnte erfahren Sie in der Samstagsausgabe unserer Zeitung vom 02.06.2018.
Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.