Furcht vor verdeckter Müllverbrennung
Neues Heizkraftwerk Infoveranstaltung zur geplanten Anlage der Papierfabrik Lang
Ettringen | liwe | 'Die Bürgeraktion Müllentsorgung e.V. ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht', sagte Martin Kleint am Ende einer Informationsveranstaltung der Ettringer Firma Lang zu deren geplantem Heizkraftwerk. Zuvor hatten Kleint und seine Mitstreiter Armin Weh und Gemeinderat Richard Nicka, die sich Ende der 80er Jahre erfolgreich gegen eine Müllverbrennungsanlage in Ettringen gewehrt hatten, in einer sachlichen Diskussion ihre Bedenken gegenüber dem geplanten Werk der Papierfabrik Lang vorgebracht.
'Mülltourismus' befürchtet
Eine ihrer Befürchtungen: Hier könnte eine getarnte Müllverbrennungsanlage entstehen, die durch 'Outsourcing' (Auslagerung) eventuell in die Hände eines externen Entsorgungsunternehmens gelangen könnte. Von 'Mülltourismus' war die Rede.
Dr. Thomas Krauthauf, Leiter des Werkes, das zum finnischen Myllykoski-Konzern gehört, betonte mehrfach, dass das Heizkraftwerk nicht mit einer normalen Müllverbrennungsanlage vergleichbar sei und in erster Linie zur Verbrennung fabrikintern anfallender Reststoffe dienen soll.
Ersatzbrennstoffe nötig
Da bei Lang aber jährlich nur rund 300 000 Tonnen Reststoffe (unter anderem Faserstoffe, Farbreste, Spuckstoffe) anfielen, das Werk aber bis zu 460 000 Tonnen benötige, müssten Ersatzbrennstoffe zugeführt werden.
Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens will sich die Firma Lang deshalb eine breite Palette an Brennstoffen genehmigen lassen - darunter auch Klärschlamm aus kommunalen Anlagen sowie aufbereiteter Gewerbe-, Haushalts- und Industrieabfall.
Die Pläne liegen öffentlich aus, unter anderem im Landratsamt sowie bei den Gemeinden Amberg und Lamerdingen. Dabei können Bürger ihre Bedenken und Einwände einreichen. Infos bietet auch die Firma Lang im Internet: www.energie-fuer-lang-papier.de oder 08249/8022722.
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