Forggensee trotz Winters fast voll
Wasserstand Wegen des trockenen Herbstes setzt Eon auf Reserven
Füssen | sza | Seit Jahrzehnten ist der Rhythmus derselbe: Mit der Temperatur fällt im Herbst der Pegel des Forggensees. Zwar ist der Wasserstand in diesem Winter deutlich unter den 780,50 Metern über Meeresspiegel des üblichen Sommerniveaus. Aber der See ist noch weit davon entfernt, die für den Winter typische Erdwüste zu bieten.
Verantwortlich für das viele Wasser ist laut Kraftwerksbetreiber Eon Wasserkraft ausgerechnet der trockene Herbst. Wegen der dürftigen Niederschläge ging Eon auf Nummer sicher: Um auch in den kommenden Monaten ausreichend Wasser für den Betrieb der lechabwärts gelegenen Kraftwerke zu haben, hält das Energieunternehmen den Wasserstand des Forggensees hoch. Lägen die Berge jetzt unter einer dicken Schneedecke, hätte Eon den Forggensee weiter abgestaut, da ja dann der Nachschub gesichert wäre. Vom Himmel ist nicht viel Unterstützung zu erwarten: Januar bis März sind besonders niederschlagsarme Monate. Derzeit liegt der Pegel mit 778,53 Metern zwei Meter unter dem Sommerniveau. Im Jahr zuvor waren es vier Meter, vor zwei Jahren sechs Meter. Im Winter 2004/2005 lag der Pegel Anfang Januar sogar zehn Meter unter dem Sommerniveau, weil er wegen Baumaßnahmen abgesenkt werden musste. Einen Trend zu immer höheren Winterpegeln sieht Eon aber nicht. So war 2003 der Wasserstand einen halben Meter höher als jetzt.
Maximal bis auf 765 Meter darf Eon den Forggensee ablassen. Diesen Spielraum nutzte des Unternehmen in den vergangenen beiden Jahre aber nicht ganz aus. Denn zum 1. Juni muss der Forggensee wieder auf Sommerniveau sein.
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