Riezlern / Kleinwalsertal
«Ein perfektes Skigebiet für die Wintersportfamilie»
Investitionen - Kleinwalsertaler Bergbahnen stellen erste Ideen zur Zukunft des Ifens vor - Beschneiung bis oberhalb der Ifenhütte wäre wünschenswert, Bergbahn soll mittelfristig modernisiert werden
Ab heute ist es auch auf dem Papier offiziell: Die Anteile der Ifen Bergbahn gehen komplett in den Besitz der Kleinwalsertaler Bergbahn AG über. 2,7 Millionen Euro hatte sich die Aktiengesellschaft den Kauf kosten lassen - in den Folgejahren wird sie voraussichtlich ein Vielfaches in die Attraktivierung des Skigebiets investieren. Das Vorstandsteam rechnet mit «millionenschweren Summen im zweistelligen Bereich».
«Wir sind jetzt erst einmal dabei, das Gebiet richtig kennenzulernen», sagt Vorstand Augustin Kröll zunächst vorsichtig - wird dann aber rasch konkreter. Fest steht: Das Unternehmen wird am Ifen den Schwerpunkt auf den Winterbetrieb legen. Im Sommer fuhr auch in der Vergangenheit die Bergbahn nur bis zur Ifenhütte. Hintergrund: Beim Gottesackerplateau handelt es sich um eine unter Naturschutz stehende Karstlandschaft mit zahlreichen Höhlen und seltenen Gebirgspflanzen. Das Gebiet langfristig auch im Sommer intensiver zu nutzen, schließen die Vorstände Kröll und Fahrenschon nicht völlig aus, betonen aber: Ob eine Erschließung möglich, sinnvoll und wirtschaftlich wäre, sei ganz genau zu prüfen.
Konkretere Vorstellungen haben die Beiden hingegen schon zum künftigen Winterbetrieb - auch wenn die AG vor dem Marsch durch die Behörden zunächst ein Gesamtkonzept ausarbeiten will. Bereits der frühere Geschäftsführer Alfons Herz habe ein Behördenverfahren für eine Beschneiungsanlage in Gang gesetzt - dieses ist laut Kröll zu prüfen. Grundsätzlich wird wohl eine Beschneiung bis knapp oberhalb der Ifenhütte möglich sein - das Karstgebiet, so die Aussage der Vorstände, kann und wird nicht beschneit werden. Schneesicherheit sei aber schon durch die Höhenlage gegeben. Die Talstation liegt auf 1300 Metern, fünf Pisten oberhalb von 1600 Metern. Zusätzliche Pisten sollen - und können aus Geländegründen - am Ifen nicht entstehen.
Mittelfristig werde man auch über den Neubau der Bergbahn nachdenken, so Fahrenschon. Die jetzige Anlage entstand 1973. Ein Neubau nur für den Winterbetrieb war in den vergangenen Jahren für die Familie Herz aus finanziellen Gründen nicht in Frage gekommen. Fahrenschon dazu: «Durch den Bergbahnverbund haben wir andere Möglichkeiten, können Synergien nutzen.» Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG habe den Ifen nicht erworben, weil er schwarze Zahlen schreibt. «Wir haben die Gesellschaft erworben, weil wir tief davon überzeugt sind, dass die Infrastruktur in Oberstdorf und dem Kleinwalsertal insgesamt stimmen muss.» Klares Ziel sei es, mehr Übernachtungsgäste in die Region zu holen.
Ein Skigebiet für die Wintersportfamilie
Eine besondere Attraktivität geht laut Kröll vom Ifen landschaftlich aus, er spricht von den «Dolomiten der Nordalpen». Zudem biete das Skigebiet für Anfänger ebenso wie für Könner interessante Pisten sowie einen fünf Kilometer langen Winterwanderweg auf 2000 Metern Höhe. Mit Blick aufs Marketing heißt das für Kröll: «Das Gebiet ist perfekt für die Wintersportfamilie.»
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