Die meisten Gäste nehmen das Rauchverbot positiv auf

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Gastronomie Wirte aus Wangen konnten neues Gesetz ohne Widerstände umsetzen
Wangen | ins | In Wangen ist das Rauchverbot kein Thema mehr. Gastronomen in der württembergischen Nachbarschaft raten denn auch ihren bayerischen Kollegen Gelassenheit im Hinblick auf das 'magische' Datum 1. Januar. Markus Schmid, Chef der Lokale 'Café Walfisch' und 'Hinderofencafé', und Ursula Mönch, Inhaberin des 'Fidelisbäck', mussten schon vor fünf Monaten ihre Gasträume von einem Tag auf den anderen rauchfrei machen. Ohne Gezeter haben ihre Gäste die Zigaretten ausgedrückt.
'Ich habe nicht einmal ein Schild aufgestellt am 1. August', erzählt Markus Schmid von der Einführung des Rauchverbots in Baden-Württemberg am 1. August 2007. 'Es hat trotzdem von diesem Tag an keiner mehr geraucht bei uns.' Die Gäste zeigten Verständnis. 'Die rauchen ja zu Hause auch nicht.'
Im Hinderofenchafé ('Hoc'), das auch abends geöffnet hat, bleibt seit dem Rauchverbot ein Teil des jüngeren Publikums weg. 'Dafür ist wieder mehr Platz für manche Älteren', sagt Schmid. Seit es kälter ist, spürt der Wirt einen leichten Rückgang von Gästen. 'Vielleicht hängt das aber nur mit der allgemeinen Konsumflaute zusammen', vermutet er. Schmid erwähnt einen kleinen Nebeneffekt des Rauchverbotes: 'Ich habe die Lüftung um 70 Prozent runtergefahren. Im Winter muss ich viel weniger heizen.'
Ursula Mönch ließ vor dem 1. August an der Gaststubentür des 'Fidelisbäck' ein Schild anbringen, das ihn als Nichtrauchergaststätte ausweist. Mehr sei nicht nötig gewesen, um das neue Gesetz in die Praxis umzusetzen. Ein paar wenige Stammgäste schimpften damals - und schimpfen noch heute - aber sie kommen trotzdem regelmäßig an den Stammtisch. Als einer von ihnen einmal zum Glimmstängel griff, wurde er von den Stammtischbrüdern zurechtgewiesen. Das Servicepersonal des 'Fidelisbäck' musste nur ein einziges Mal Gäste ausdrücklich ans Rauchverbot erinnern: Es waren Reporter des Westallgäuers, die die neue Regelung in Baden-Württemberg im Selbstversuch erforschten.
Als Service für die Gäste ließ Ursula Mönch vor der Türe unter einem Vordach Aschenbecher anbringen. Die werden gerne angenommen. 'Die Raucher ziehen ihre Jacken an, gehen raus und setzen sich danach wieder an den Tisch'.
'Die meisten Gäste nehmen das Verbot ausgesprochen positiv auf - und zwar auch die Raucher', sagt die 'Fidelisbäck'-Chefin. Dabei räumen sie und ihr Kollege Markus Schmid ein, dass reine Bierkneipen, Bars und Diskotheken mit der Umsetzung des Rauchverbots sicher größere Probleme hätten. 'Für die kann das richtig hart sein', sagt Markus Schmid.


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