Serie
Banküberfall in Lochau: Täter war wohl der Postkartenräuber

- Foto: Peter Kneffel (dpa)
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Mal kam er mit einem Motorradhelm auf dem Kopf, mal mit einer Schirmmütze, bewaffnet war er stets mit einer Schusswaffe oder einem Messer – ein Unbekannter soll für zehn Überfälle auf Banken und Postfilialen in Vorarlberg verantwortlich sein. Den vorerst letzten hat er am Dienstag in Lochau begangen. Jetzt will die Polizei dem Unbekannten mit Hilfe eines Profilers aus den Niederlanden auf die Spur kommen.
Die Serie begann im August 2008. Damals überfiel der Unbekannte die Volksbank-Filiale im Feldkircher Stadtteil Altenstadt. Acht Monate später suchte er im gleichen Ort die Niederlassung der Sparkasse heim. Es folgten im Jahr 2009 Überfälle in Dornbirn und Bregenz, ehe der Mann erneut in Feldkirch zuschlug. Im Januar und August überfiel er die Postfiliale im Ortsteil Tisis. Dann gab er zwei Jahre lang Ruhe. Im Juli 2012 schlug er erneut in Bregenz- Vorkloster zu. 2014 dann erst in Dornbirn-Hatlerdorf, schließlich zwei Tage vor Heilig-Abend in der Post in Schwarzach.
In den Vorarlberger Medien ist der Mann als 'Postkarten-Räuber” bekannt. Das hat seinen Grund: Zweimal meldete er sich per Postkarte bei den Ermittlern: 'Das war noch nicht alles. Komme wieder”, schrieb er ihnen unter anderem. Auf der Vorderseite der Karte ein lachender Schimpanse mit dem Schriftzug 'Keep Smiling!'
Der Unbekannte hat seine Ankündigung wahr gemacht. Nach Auswertung der Spuren und dem Vergleich aller Videoaufzeichnungen geht das Landeskriminalamt davon aus, dass der Serienräuber auch den Überfall am Dienstag in Lochau verübt hat. Der Unbekannte bedrohte gegen 14.30 Uhr die Beschäftigten mit einer Schusswaffe. Er trug laut Polizei die gleiche Kleidung wie bei dem Überfall in Schwarzach. Auf den Bildern der Überwachungskamera ist ein Mann mit einer hellbauen Kapuzenjacke, blauen Jeans und hellen Schuhen zu sehen. Körperlich verletzt wurde bei dem Überfall in Lochau, wie bei allen anderen Taten auch, niemand.
Das Landeskriminalamt arbeitet mittlerweile nach eigenen Angaben mit einem Profiler aus den Niederlanden zusammen. Er soll das Tat- und Fluchtverhalten des Unbekannten analysieren. Die Behörden hoffen, den Unbekannten so fassen zu können. Sie haben zudem eine Belohnung in Höhe von 3.500 Euro ausgesetzt. Von dem Täter gibt es eine Beschreibung: Der Mann ist vermutlich Vorarlberger, rund 185 Zentimeter groß und zwischen 45 und 55 Jahre alt. Er hat eine normale bis kräftige Statur und ist Rechtshänder. Die Polizei geht davon aus, dass der Unbekannte mit den Überfällen seinen Lebensunterhalt bestreitet. Wie hoch die gesamte Beute des Mannes ist, teilt die Polizei nicht mit.
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