Auch ein Gewerbegebiet braucht Gestaltung
Ausbau 440 000-Euro-Bauprojekt in der Unterwanger Straße startet im Frühjahr
Kempten | bec | Keine Gehwege, keine Radwege und eigentlich auch keine richtige Fahrbahn: Das ist derzeit die Situation in der Unterwanger Straße. Doch auch für Straßen in Gewerbegebieten müssen besondere Gestaltungsanforderungen gelten. Schließlich prägten sie die Wahrnehmung des dazugehörigen Ortes und das Image des Gebiets entscheidend. Das betonte Tiefbauamtsleiter Markus Wiedemann im Bauausschuss und erläuterte, wie die rund 440 000 Euro teure Ausbaumaßnahme aussehen soll. Baubeginn ist für das Frühjahr vorgesehen.
Sieben Meter Breite
90 Prozent der Kosten, so Wiedemann, werden mit Berücksichtigung der bisher gezahlten Erschließungskosten auf die Anlieger umgelegt. Deshalb sei das Ausbaukonzept auch mit den in der Unterwanger Straße ansässigen Gewerbebetrieben abgestimmt worden. Nicht einig geworden sei man sich in Sachen Fahrbahnbreite: Sieben Meter sieht die Verwaltung dafür vor, neun Meter hätten sich die Betriebe gewünscht. Aber an allen Betriebsausfahrten, so Wiedemann, habe man getestet, ob Schwertransporter beim Ausscheren Schwierigkeiten bekommen könnten. Und das sei bei einer Fahrbahnbreite von sieben Metern nicht der Fall.
Die Planung sieht auf dem 300 Meter langen Stück, das bisher nur durch ein Asphaltband befestigt ist, eben jene sieben Meter breite Fahrbahn und 38 jeweils 2,5 Meter breite Senkrechtparkplätze vor. Zudem ist im nördlichen Verlauf der Straße ein einseitiger Gehweg geplant. 'Der reicht', meinte Wiedemann, 'weil in diesem Bereich nicht viele Fußgänger unterwegs sind.' Die Straße mündet schließlich in einen Wendehammer, wo Lkw und Schwertransporter dann bequem umdrehen können.
Einstimmiges Ja
Der Planung stimmten die Ausschussmitglieder einhellig zu. Wenngleich Ingrid Jähnig (SPD) und Bruno Steinmetz (FDP) es lieber sehen würden, wenn man aus dem Gehweg einen kombinierten Geh- und Radweg machen würde. Schließlich seien, so Steinmetz, in der Unterwanger Straße viele Radler mit Anhänger in Richtung Wertstoffhof unterwegs. Der Schwerverkehr in dem Gebiet sei für sie eine Gefahr. 'Mit einem kombinierten Geh- und Radweg könnte man für sie einen Schutzbereich schaffen.' Dafür, merkte Wiedemann an, sei der jetzt geplante Gehweg mit seinen zwei Metern Breite aber zu schmal.
Dieses Thema, beendete schließlich Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer die Diskussion, könne man aber bei Bedarf noch einmal eingehend im Verkehrsausschuss besprechen.
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