Wie jedes Jahr, kurz vor Weihnachten, erinnert sich Jürgen Seils an den Winter im Jahr 1945 und eine tiefe Dankbarkeit überkommt ihn. Denn das Ende des Krieges erlebte der damals Siebenjährige auf dem Einödhof der Familie Jörg in Großkemnat, die seiner Familie Unterschlupf gewährt hatten.
Gemeinsam mit seinen Eltern, die Mutter hochschwanger, und zwei Geschwistern war Seils von Berlin ins Allgäu gekommen. «Mein Vater hatte 1944 erkannt, dass Berlin nicht mehr sicher war, deswegen sind wir weg», erinnert sich der 71-Jährige. Der Heilige Abend ist Jürgen Seils besonders im Gedächtnis geblieben, weil Wilhelm und Johanna Jörg die evangelischen Zuwanderer mit zum katholischen Weihnachtsgottesdienst nahmen.
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