Flurbereinigung
Wird der Osten Stiefenhofens abgehängt?
Da die Umsetzung des ersten Teils ins Stocken geraten ist, fürchten die Bürger, dass der zweite gar nicht mehr kommt - Entscheidung beim Amt für ländliche Entwicklung soll demnächst fallen - Personalabbau als Ursache
Die Bahnlinie trennt die Gemeinde Stiefenhofen. Doch nicht die eigentliche Bahntrasse ist ein Problem für die Bürger, sie ist vielmehr zu einem Symbol geworden. Denn vor nunmehr acht Jahren, im Februar 2002, hat das Amt für ländliche Entwicklung die Gemeinde zur Umsetzung der Flurbereinigung in zwei Gebiete unterteilt: Und zwar östlich und westlich der Bahnstrecke.
Begonnen wurde damals mit dem westlichen Teil, mit der Zusage, der andere Teil solle nach Abschluss des einen folgen. «Wir alle und vor allem die Bürger im östlichen Teil der Gemeinde haben auf diese Aussage vertraut», sagt Bürgermeister Toni Wolf. Doch die Umsetzung der Arbeiten ist ins Stocken geraten: Denn eigentlich sollten laut Plan die Maßnahmen bereits im Jahr 2008 abgeschlossen sein.
Nun fürchtet die Gemeinde, dass der zweite Teil, also östlich der Bahnlinie, gar nicht mehr umgesetzt wird. «Das sorgt natürlich für Unzufriedenheit», sagt Wolf.
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Zuerst entwickelte sich die Flurneuordnung in Stiefenhofen als Erfolgsgeschichte: Zahlreiche, gerade ökologisch wichtige Maßnahmen setzte das Amt für ländliche Entwicklung gemeinsam mit der Gemeinde um. «Viele Bäume und Sträucher wurden gepflanzt, die etwa Vögel als Nist- und Futterplatz dienen», erzählt Wolf.
Er sei dankbar und auch stolz, wie es bisher gelaufen ist. «Die ganze Bevölkerung ist hinter den Maßnahmen gestanden, das ist nicht selbstverständlich», ist Wolf überzeugt. Es habe kaum Probleme gegeben, Sträucher und Bäume zu pflanzen und Wiesen als Rückhalt für Hochwasser anzulegen. «Alle Maßnahmen wurden gemeinsam entwickelt», sagt Wolf.
Noch zwei Jahre
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80 Prozent der Maßnahmen sind laut Wolf im westlichen Teil bereits abgeschlossen. Er schätzt, dass die restlichen noch rund zwei Jahre brauchen werden. In diesem Teil liegen insgesamt zwei Drittel der Maßnahmen. Als Grund für die Verzögerungen sieht Wolf den Personalabbau in der zuständigen Behörde, nämlich dem Amt für ländliche Entwicklung. «Wir wurden von der Politik zu einem überdurchschnittlichen Personalabbau verdonnert», bestätigt auch Max Lang, Bauoberrat beim Amt für ländliche Entwicklung in Krumbach. Derzeit stehen deshalb kaum Kapazitäten, etwa zur Planung von Maßnahmen, zur Verfügung.
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Vor allem für die Alpwirtschaft wichtige Wege und Hofzufahrten sowie auch zahlreiche ökologische Maßnahmen stehen für den zweiten Teil der Flurbereinigung in Stiefenhofen auf dem Programm. «Zwar sind es nicht so viele wie im westlichen Teil, dafür sind sie jedoch für die Landwirte besonders wichtig», betont Wolf.
Mit knapp 90 Prozent gefördert
Mit knapp 90 Prozent werden die Maßnahmen in Stiefenhofen vom Freistaat gefördert - ein sehr hoher Anteil, zurückzuführen auch auf die vielen ökologischen Maßnahmen. Lediglich eine «unverbindliche Antwort» hat Wolf vom Amt für ländliche Entwicklung bekommen, auf ein Schreiben mit der Bitte, den östlichen Teil nicht zu vergessen.
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Wie und wann es in punkto Flurbereinigung in Stiefenhofen weiter geht, kann auch Lang nicht konkret sagen. Nur so viel: «Es steht eine Entscheidung an.» Der dafür zuständige Beamte, der nähere Auskünfte darüber geben könnte, sei heute nicht im Haus, so Lang.
Zuschuss beantragt
Derzeit versucht Wolf einen Teil der Wege im östlichen Teil, die Achse nach Schwanden, auf eine andere Art und Weise zu sanieren. «Ich habe einen Zuschuss beim Alpwege-Programm beantragt», sagt Wolf. Eine Entscheidung darüber gebe es jedoch auch noch nicht.
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