Arbeitslose
Der Arbeitsmarkt hat seit Jahren die besten Werte im Dezember

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Laut Statistik sind 2012 Menschen im südlichen Landkreis ohne Job - Gastronomie, Altenheime und Krankenhäuser bieten viele offene Stellen im Allgäu
Der beste Dezember-Wert seit Jahren und dennoch Schlusslicht - das gilt für den Arbeitsmarkt im südlichen Oberallgäu: So kann sich die Region über eine auf 4,9 Prozent gesunkene Arbeitslosenquote freuen. Noch 2005 lag die Dezember-Quote beispielsweise bei 7,4 Prozent. Zugleich hatte das südliche Oberallgäu im vergangenen Dezember aber den schlechtesten Wert im Gesamtbezirk Kempten der Arbeitsagentur. In dem fast das gesamte Allgäu abdeckenden Bezirk lag die Arbeitslosenquote vergangenen Monat nämlich nur bei 3,8 Prozent.
Wolfgang Scholz, Chef der Sonthofer Arbeitsagentur, ist dennoch gelassen. Denn das Dezember-Hoch ist im südlichen Landkreis in erster Linie saisonbedingt, weil viele Außenberufe witterungsbedingt nicht arbeiten können. Zudem zählt die Dezember-Statistik noch etliche Menschen, die inzwischen im Tourismussektor eine Stelle fanden.
Tourismus wird weiter gut laufen
In diesem Bereich sind auch weiter Kräfte gefragt: Offene Stellen für Restaurantfachleute weiß das Arbeitsamt 87, für Köche 82. Zum einen ließen sich schon bei Saisonbeginn nicht alle Jobs besetzen, zum anderen ist Ersatz gesucht, weil Mitarbeiter Betriebe vorzeitig verlassen haben. Und es gibt auch bereits Angebote für die Sommersaison. Scholz: «Man findet in allen Bereichen der Gastronomie etwas.» Zumal der Tourismus bei dem Winterwetter weiter gut laufen werde.
Interessant ist auch ein Blick auf den «seit Jahren angespannten» Pflegesektor: Dort gibt es gleichzeitig Arbeitslose, offene Stellen und Abwerbungen von anderen Krankenhäusern oder Altenheimen - auch aus dem Ausland. Scholz: «Alle suchen da Personal.» Im Bezirk Kempten sind 53 Stellen für Altenpfleger offen und 31 für Krankenpfleger. Doch unter den arbeitslosen Pflegern seien viele gesundheitlich angeschlagen - was auch mit an den Arbeitsbedingungen in diesem Sektor liege. Der Kostendruck in Kliniken und Altenheimen schlage sich durch, weiß Scholz. Auch im Ausbildungsbereich tun sich manche Betriebe nicht mehr so leicht: Bei den Firmen habe bereits der Wettbewerb um gute Lehrlinge begonnen, weiß Scholz.
Und Azubis ohne zugesagte Übernahme, die im Frühjahr Abschlussprüfung haben, sollten sich schnell beim Arbeitsamt melden, weil es derzeit etliche interessante Angebote gebe.