Dutzende Berg- und Höhlenretter sind in Norditalien im Einsatz, um eine 31 Jahre alte Verletzte aus einer tiefen Höhle zu retten. Die Frau war am Sonntagnachmittag bei einer Exkursion in etwa 150 Metern Tiefe abgestürzt und hatte sich am Bein verletzt. Ihre Kletterpartner schlugen Alarm, woraufhin sich etwa 60 Retter aus mehreren Regionen in die Höhle nahe des Iseosees aufmachten.
Rettungseinsatz aus Höhle in Italien läuft seit über 36 Stunden
Die italienische Berg- und Höhlenrettung twitterte am Dienstag, dass die Bergung wegen des vielen Schlamms und der Regenfälle in der Nacht kurz habe unterbrochen werden müssen. Seit mehr als 36 Stunden arbeiteten sich die Retter in der Höhle namens Buena Fonteno mit der auf einer Trage fixierten Frau "Zentimeter für Zentimeter" vor, wie es weiter hieß. Medienberichten zufolge soll ihr Zustand stabil sein.
Die erst vor wenigen Jahren entdeckte Höhle ist insgesamt mehrere Kilometer lang. An einigen Stellen muss man sich tief abseilen, anderswo kommt man an engen Punkten nur schwer voran. Auf Videos war zu sehen, wie sich die Retter beim Einstieg in die Höhle gebückt auf Händen und Füßen fortbewegten.
Einsatz erinnert an Rettungseinsatz in der Riesending-Höhle in Berchtesgadener Alpen
Der Fall erinnert an einen spektakulären Rettungseinsatz der Bergwacht vor neun Jahren in den Berchtesgadener Alpen. Im Juni 2014 verunglückte der Höhlenforscher Johann Westhauser in der Riesending-Schachthöhle im Untersberg.

Wanderer stürzt in Schacht
Trotz geschlossener Hütten: Bergwacht muss zu mehreren Einsätzen in Berchtesgaden ausrücken
Durch einen Steinschlag in ca. 1.000 Metern Tiefe wurde der Höhlenforscher am Kopf verletzt. Mehr als zwölf Tage brauchten 700 Menschen aus fünf Nationen, um den verletzten Forscher zu bergen. Der lag in der Höhle circa sechs Kilometer vom Ausgang entfernt. An dem Rettungseinsatz beteiligt waren auch Bergwachtler aus dem Allgäu. Im Januar kam ein Spielfilm über den spektakulären Rettungseinsatz heraus, der jedoch auf scharfe Kritik der Bergwacht stieß.