Unfälle: Bergsteiger stirbt während Schneesturm am Gasherbrum IV in Pakistan

8. September 2023 08:57 Uhr von dpa
Gasherbrum IV
Blick auf den Gipfel des Gasherbrum IV in Pakistan.
epa anp Norit K2 Exp

Rund einen Monat nach dem Tod eines Bergträgers am K2 ist es in Pakistan erneut zu einer Tragödie an einem Berg gekommen. Ein Mann kam durch einen Sturz ums Leben.

Ein russischer Bergsteiger ist bei der Besteigung des Gasherbrum IV in der Provinz Gilgit-Baltistan im Norden Pakistans tödlich verunglückt, wie Behörden und der zuständige Touranbieter am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Dieser habe zusammen mit einem Landsmann versucht, den Gipfel des fast achttausend Meter hohen Bergs ohne Sauerstoff, Bergträger und Fixseil zu erreichen.

Bergsteiger kommt bei Absturz am Gasherbrum IV ums Leben - Begleiter rettet sich mit Erfrierungen ins Basislager

Der Mann war nach Angaben des pakistanischen Alpinclubs am Mittwoch während eines Schneesturms abgestürzt und an seinen  Verletzungen gestorben. Sein Begleiter schaffte es dagegen zurück ins Basislager. Er erlitt jedoch Erfrierungen dritten Grades, heißt es weiter. 

Bei Erfrierungen dritten Grades werden tiefere Hautschichten und das Unterhautgewebe geschädigt. Das Gewebe beginnt abzusterben. Dabei färbt sich die Haut blau-schwarz und ist nicht mehr schmerzempfindlich. In manchen Fällen bilden sich noch mit Blut gefüllte Blasen, die unter Narbenbildung abheilen. Nach dem Auftauen fühlen sich die betroffenen Stellen hart und gefühllos an. In diesem Stadium kann es zu Amputationen kommen. 

Männer waren zuvor für ihre Leistungen im Bergsport ausgezeichnet worden

Nach Angaben der pakistanischen Zeitung "Dawn" waren die beiden Männer für ihre Leistungen im Bergsport zuvor mit dem renommierten Piolet d’Or ausgezeichnet worden. Der Leichnam befindet sich laut Behörden bisher noch auf dem Berg. Ein Spezialteam bereite sich für die Bergung am kommenden Wochenende vor.

Immer wieder kommt es im pakistanischen Gebirge und den angrenzenden Ländern im Himalaya zu tödlichen Unfällen. Vor rund einem Monat löste der Tod des pakistanischen Bergträgers Mohammed Hassan am Achttausender K2 in Pakistan einen Aufschrei in der Branche aus. Nachdem Videos bekannt wurden, die ihn am Unglücksort noch am Leben zeigten, hagelte es vor allem gegen Bergsteiger Vorwürfe wegen unterlassener Hilfeleistung.