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Schockanrufe im Allgäu: Täter erbeuten über eine halbe Million Euro!

In nur fünf Fällen seit Freitag!

Schockanrufe im Allgäu: Täter erbeuten über eine halbe Million Euro!

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    Seit vergangenen Freitag ist das Allgäu im Visier von Telefonbetrügern, die mit Schockanrufen ahnungslose Senioren um mehrere tausend Euro bringen. Nun meldete die Polizei drei weitere Fälle. Bei den mittlerweile fünf Fällen erbeuteten die Täter insgesamt knapp 650.000 Euro. (Symbolbild)
    Seit vergangenen Freitag ist das Allgäu im Visier von Telefonbetrügern, die mit Schockanrufen ahnungslose Senioren um mehrere tausend Euro bringen. Nun meldete die Polizei drei weitere Fälle. Bei den mittlerweile fünf Fällen erbeuteten die Täter insgesamt knapp 650.000 Euro. (Symbolbild) Foto: Anja Lachenmayer

    In gleich drei weiteren Fällen ist es Betrügern gelungen Senioren im Oberallgäu, in Kempten und im Landkreis Lindau durch Schockanrufe reinzulegen. Bei den mittlerweile fünf Betrugsfällen entstand seit dem vergangenen Freitag (19. August) ein Schaden von mehr als 650.000 Euro.

    Goldübergabe an Immenstädter Supermarkt

    Ein angeblicher Polizeibeamter aus Regensburg hat einen Rentner im Oberallgäu angerufen und behauptet, der Enkel des Geschädigten habe eine Passantin bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt. Eine drohende Untersuchungshaft könne durch eine Zahlung von 40.000 Euro abgewendet werden. In einem zweiten Telefonat bekräftigte ein angeblicher Richter die Forderung. Der vermeintliche Enkel weinte in einem weiteren Gespräch und bettelte um die Zahlung der Kaution. Nachdem der Mann Gold im Gegenwert einer mittleren fünfstelligen Summe geholt hatte, wiesen die Unbekannten ihn an, nach Immenstadt an eine Tankstelle zu kommen. Dort erhielt er die Aufforderung, weiter an einen Suptermarkt zu fahren, wo er dann die Wertgegenstände übergab.

    Bankangestellte in Kempten alarmiert Polizei

    Im zweiten Fall hat eine Frau einen betagten Senior in Kempten weinend angerufen und wieder aufgelegt. Kurze Zeit später meldete sich ein angeblicher Kriminalbeamter aus Kempten, der erklärte, dass die Tochter des Geschädigten bei einem Verkehrsunfall eine Person schwer verletzt habe. Nur durch Hinterlegung einer Kaution könne der Rentner die Untersuchungshaft der Tochter verhindern. Der Senior sollte Wertgegenstände vor dem Amtsgericht Kempten übergeben. Dort angekommen, lotsten ihn die Täter weiter zu einem Notar, wo er das Gold in einer niedrigen fünfstelligen Summe an eine angebliche Angestellte übergab. Als die Betrüger nach der Übergabe weiter 90.000 Euro verlangten, reagiert eine Bankangestellte vorbildlich. Ohne das der Senior es bemerkte informierte sie die Polizei. Die Täter brachen kurz darauf den Kontakt ab. 

    Täter verlangen 125.000 Euro "Kaution" von Rentner im Landkreis Lindau

    Ein unbekannter Täter meldete sich im dritten Fall bei einem Senior aus dem Landkreis Lindau. Auch in diesem Fall soll die Tochter einen Unfall in München verursacht haben, ein Richter verlange angeblich eine Kaution von 125.000 Euro. Der Mann wurde erst vor das Amtsgericht Lindau und von dort aus weiter vor das Amtsgericht Ravensburg dirigiert, wo er Schmuck und Goldmünzen im Gegenwert einer sechsstelligen Summe übergab.

    Wer hat etwas gesehen?

    Die Kriminalpolizei Kempten ermittelt in den ersten beiden Fällen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung:

    • Wer hat am Dienstag, den 23.08.2022 zwischen 14:15 Uhr und 16:45 Uhr in Immenstadt in der Kemptener Straße etwas Verdächtiges bemerkt?
    • Wer hat gegebenenfalls die Übergabe der Gegenstände beobachtet?
    • Wer hat am Mittwoch, 24.08.2022 zwischen 12:00 Uhr und 15:15 Uhr in Kempten in der Salzstraße etwas Verdächtiges bemerkt?
    • Wer hat dort gegebenenfalls die Übergabe der Gegenstände beobachtet?
    • Hinweise bitte an die Telefonnummer 0831 9909-0.

    Polizei Friedrichshafen bittet um Hinweise

    Im dritten Fall ermittelt die Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen. Die Ermittler fragen:

    • Wer hat Personen bemerkt, denen der Senior gegen 12:00 Uhr in Ravensburg in der Vehrengasse/Ecke Wilhelmstraße bei der Übergabe der Wertsachen aufgefallen ist?
    • Sachdienliche Hinweise in diesem Fall richten Sie bitte an die Telefonnummer 07541/701-0.

    Erschütternde Zahlen

    Das Allgäu steht seit dem 19. August im Fokus der Betrüger. Bei insgesamt fünf Fällen erbeuteten die Täter eine Gesamtsumme von über 650.000 Euro. Seit Beginn des Jahres ereigneten sich damit 18 Fälle mit Tatort im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, bei denen die Geschädigten insgesamt mehr als 1.100.000 Euro verloren.

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