An einer Schule in Graz (Österreich) sind am Dienstagvormittag mehrere Schüsse gefallen. Bei dem Amoklauf an der BORG-Schule starben insgesamt elf Personen - darunter auch der Amokläufer selbst.
Elf Tote bei Amoklauf an Schule in Graz
Laut den Behörden starben bei dem Amoklauf in der BORG-Schule in der Dreischützengasse in Graz neun Personen - eine weitere Person starb später im Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter, ein 21-jähriger Österreicher, richtete sich selbst. Weitere zwölf Personen - allesamt Schülerinnen und Schüler der Schule - wurden teils schwer verletzt. Ein Opfer befindet sich laut Kronen-Zeitung in „sehr kritischem Zustand“.
Bei der Tat habe der Amokläufer zwei Schusswaffen verwendet, diese habe er wohl legal besessen, berichtete die österreichische Polizei am Nachmittag. Dabei habe es sich um eine Lang- und eine Faustwaffe gehandelt. Der Amokläufer war ehemaliger Schüler der Schule. Der Polizei war der junge Mann bislang nicht bekannt. Bei den Getöteten handelt es sich laut den Behörden um sieben weibliche und drei männliche Opfer.
Großeinsatz der Polizei in Graz: Cobra vor Ort
An dem Gymnasium in der Dreierschützengasse waren am Vormittag über 300 Polizeikräfte im Einsatz - darunter auch Beamte der Spezialeinheit Cobra. Der Notruf sei um 10 Uhr am Vormittag eingegangen. Auch der Rettungsdienst war mit einer großen Zahl von Einsatzkräften vor Ort.
Am Dienstagvormittag hatte die Kronen-Zeitung berichtet, dass der Schütze in zwei Klassen das Feuer eröffnet hatte. Schüler weiterer Klassen hätten sich in ihren Klassenzimmern verschanzt. Bei dem Täter soll es sich um einen ehemaligen Schüler der Schule handeln. Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Ermittler einen Abschiedsbrief des Schützen. Darin schreibt er laut Kronen-Zeitung unter anderem, dass er sich gemobbt gefühlt habe.

Amoklauf an Grazer Schule: Tatort liegt in der Nähe des Hauptbahnhofs
Das Gymnasium liegt nordwestlich des Bahnhofs Graz. Vom Hauptbahnhof liegt das BORG in der Dreierschützengasse etwa einen Kilometer entfernt. Unmittelbar an das Schulgelände grenzt ein Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern.
Grazer Schule nach Amoklauf evakuiert - Treffpunkt für Eltern eingerichtet
Für die Eltern der Schülerinnen und Schüler des BORG in Graz hatten die Einsatzkräfte einen Treffpunkt im ASKÖ Stadion eingerichtet. Die gesamte Schule wurde evakuiert und die Schüler wurden zu einem sicheren Treffpunkt gebracht, meldete die Polizei Steiermark via Twitter. Mehrere Kriseninterventionsteams kümmern sich um die Kinder, Jugendlichen und Eltern. Insgesamt gilt es, rund 600 Personen zu betreuen.
Amoklauf in Graz: Rettungsdienst mit 65 Fahrzeugen im Einsatz
Laut der Deutschen Presseagentur (dpa) waren nach dem Auslösen des Alarms über 160 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes mit 65 Fahrzeugen zum Tatort geeilt. Weiter wurden mehrere Rettungshubschrauber hinzugezogen. Ein spezieller Alarmplan für die Versorgung der Verletzten wurde aktiviert. Weiter berichtet die dpa, dass die Schüler an der BORG üblicherweise 14 Jahre und älter sind.
Österreichischer Bundeskanzler Stocker: Amoklauf ist „nationale Tragödie“
Via X (ehemals Twitter) hat sich der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker zu dem Amoklauf in Graz geäußert. „Der Amoklauf an der einer Schule in Graz ist eine nationale Tragödie, die unser gesamtes Land erschüttert.“ Zudem sprach der Regierungschef allen Angehörigen, allen Schülerinnen und Schülern der Schule und dem gesamten Schulpersonal sein Mitleid aus.
Staatstrauer in Österreich und Trauerminute
In Österreich gilt nach dem Amoklauf in Graz eine dreitägige Staatstrauer. An öffentlichen Gebäuden und Plätzen werden die Flaggen auf halbmast gesetzt. Zudem wird es in ganz Österreich am Mittwoch um 10 Uhr eine Schweigeminute geben. In der Steiermark sind alle öffentlichen Veranstaltungen des Bundeslandes abgesagt.
Bislang nur wenige Amokläufe an Schulen in Österreich
Der mutmaßliche Amoklauf in Graz dürfte die schwerste Tat an einer Schule in Österreich sein. Im Mai 1997 erschoss ein 15-jähriger Schüler eine Lehrerin in Zöbern in Niederösterreich. Eine weitere Lehrerin wurde schwer verletzt. Im Mai 2018 schoss ein damals 18-Jähriger in Mistelbach (Niederösterreich) mit einer Schrotflinte um sich und verletzte einen Schüler.

Grazer an Amokfahrt 2015 erinnert
Die Tat an der Schule in Graz dürfte viele Menschen an die Amokfahrt von Graz im Jahr 2015 erinnern. Damals war ein 26-jähriger Mann mit einem SUV durch die Innenstadt gerast und dabei drei Menschen getötet. Bei der Amokfahrt verletzte er zudem weitere 36 Personen. Er wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Infos und Zahlen: Das ist Graz
- Graz ist die Landeshauptstadt des österreichischen Bundeslandes Steiermark
- Einwohner: Ca. 305.000
- Fläche: 127 Quadratkilometer
- Zweitgrößte Stadt Österreichs
- Höhe 353 N.N.
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