Bildergalerie: Storchen-Paradies Isny: Beziehungsprobleme und der erste Nachwuchs
Bildergalerie
Storchen-Paradies Isny: Beziehungsprobleme und der erste Nachwuchs
25 Storchenpaare - So viele wie noch nie
1/6Es ist eine "absolute Sensation", beschreibt Ulrike Maruszczak von den "Storchenfreunden" die Lage in Isny. Damit meint Maruszczak, die seit vielen Jahren die Isnyer Störche beobachtet und fotografiert, die Menge an Rotbeinen, die in diesem Jahr in der Stadt nisten. Mit insgesamt 25 Storchenpaaren wurde der bisherige Rekord von vor zwei Jahren (16 Paare) noch einmal um Welten übertroffen. Zwar ist zur Freude aller der erste Nachwuchs bereits geschlüpft, doch auch bei Störchen ist nicht immer alles so einfach. Denn im Storchen-Paradies gibt es auch Beziehungszoff.
Die ersten Jungstörche sind geschlüpftDoch zuerst einmal die erfreulichen Nachrichten: In 22 Nestern wird nämlich schon gebrütet. Maruszczak zufolge bauen zwei Paare noch am Nest und ein Paar ist noch auf Bauplatzsuche. In wie vielen Nestern schon junge Störche geschlüpft sind, kann sie nicht genau sagen. Um sicher zu sein, ob Nachwuchs da ist, muss sie lange warten und die Nester beobachten. Definitiv kann man das erst sagen, wenn eine Fütterung beobachtet wird. Das ist bei so vielen Nestern sehr zeitaufwändig.Doch in einem Nest ist das Babyglück schon sicher: Im Rathausnest, in dem die Störche Urs (ein 13-jähriger Storch aus Sennwald in der Schweiz) und Ursula (eine unberingte Storchendame, bei der deshalb Alter und Herkunft unbekannt sind) wohnen, zappeln seit einigen Tagen vier kleine Storchenkinder. Und auch im Eichennest Nummer drei scheint der Nachwuchs zur Welt gekommen zu sein. Hier konnte Maruszczak das Paar Emil und Emilia bei einer Fütterung beobachten. Die Jungen selbst kann man aber erst nach zwei bis drei Wochen sehen. Erst dann ragen die kleinen Schnäbel so langsam aus der Nestkuhle hervor.Schlechtes Wetter kann den Jungstörchen gefährlich werdenIn vier weiteren Nestern wartet Maruszczak zur Zeit darauf, dass sich die Jungen aus den Eiern befreien. Sind die kleinen Störche einmal geschlüpft, werden sie anfangs von den Altstörchen "gehudert". Das heißt, dass die Storcheneltern ihre Kinder wärmen und schützen. Kritisch kann es laut Maruszczak in etwa drei Wochen, also wenn die Eisheiligen vor der Tür stehen, werden. Denn um diese Zeit ist es oft nass und kalt. Zudem haben die Jungstörche dann noch kein wärmendes Gefieder, sind aber oft schon zu groß, um von den Alten geschützt zu werden. "Ob alle überleben, das hängt vom Wetter und vom Futterangebot in den nächsten Wochen ab. Die später Geschlüpften haben oft bessere Überlebenschancen, sollten die Eisheiligen zu nass und zu kalt werden", sagt Ulrike Maruszczak.Horstbesetzung, Fremdgehen und StalkingAber nicht nur die jungen Störche müssen sich mit Problemen herumschlagen. Auch zwischen einigen Altstörchen brennt die Luft. Ausgelöst wurde das Beziehungsdrama durch die Storchendame Frieda und ihren Partner Fridolin (beide drei Jahre alt). Die beiden hatten ihr Nest nämlich eigentlich an der "Alten Gerbe". Zumindest letztes Jahr. In diesem Jahr pickte sich das Paar allerdings ein Baumnest auf dem Festplatz heraus. Sie hatten bereits angefangen zu brüten, als die Probleme ihren Lauf nahmen: Denn der Storch Luis, der eigentlich in dem Baumnest zuhause ist, kam aus dem Winterurlaub zurück. Als er sah, dass sich ein anderer Storch dort breit gemacht hatte, warf er Fridolin kurzerhand aus dem Nest. Dem nicht genug, machte sich Luis auch noch an Frieda ran und übernahm zusätzlich die im Nest liegenden Eier. Doch weil auch Luis eigentlich eine Partnerin hat, war das Drama noch nicht vorbei. Einige Tage später kam nämlich Luisa wieder in Isny an. Als sie ihren Partner Luis mit einer Anderen sah, war sie gar nicht glücklich. Luisa vertrieb Frieda aus dem Nest. Zu guter Letzt warf sie auch die Eier aus dem Nest, die auf dem Boden landeten und zerbrachen. "Wir sind froh, dass es keine toten Altstörche gab", sagt Maruszczak. Auch das sei schon vorgekommen. Denn die Schnäbel von Störchen sind spitz und können schnell gefährlich werden.Weil Fridolin von Luis und Frieda betrogen wurde, suchte sich der Storch eine neue Partnerin. Zusammen mit der jungen Mattea baute er sich ein neues Nest. Nun ist nur Frieda leer ausgegangen. Eine Weile stalkte sie das Nest ihres Ex-Partners und seiner neuen Freundin. Sie versuchte auch immer wieder Fridolin und Mattea zu ärgern und flog sogar Angriffe auf das Nest. Doch vergeblich. Inzwischen sieht Ulrike Maruszczak die Störchin nur noch ab und zu. Sie hat sich wohl damit abgefunden.Tagebuch der Störche in IsnyWer mehr über die Rotbeine in Isny erfahren möchte, kann sich dasTagebuch der Störcheansehen. Ulrike Maruszczak informiert hier regelmäßig über die Situation der Störche in Isny und die Entwicklung der Jungtiere.Foto: Ulrike Maruszczak
2/6Es ist eine "absolute Sensation", beschreibt Ulrike Maruszczak von den "Storchenfreunden" die Lage in Isny. Damit meint Maruszczak, die seit vielen Jahren die Isnyer Störche beobachtet und fotografiert, die Menge an Rotbeinen, die in diesem Jahr in der Stadt nisten. Mit insgesamt 25 Storchenpaaren wurde der bisherige Rekord von vor zwei Jahren (16 Paare) noch einmal um Welten übertroffen. Zwar ist zur Freude aller der erste Nachwuchs bereits geschlüpft, doch auch bei Störchen ist nicht immer alles so einfach. Denn im Storchen-Paradies gibt es auch Beziehungszoff.
Die ersten Jungstörche sind geschlüpftDoch zuerst einmal die erfreulichen Nachrichten: In 22 Nestern wird nämlich schon gebrütet. Maruszczak zufolge bauen zwei Paare noch am Nest und ein Paar ist noch auf Bauplatzsuche. In wie vielen Nestern schon junge Störche geschlüpft sind, kann sie nicht genau sagen. Um sicher zu sein, ob Nachwuchs da ist, muss sie lange warten und die Nester beobachten. Definitiv kann man das erst sagen, wenn eine Fütterung beobachtet wird. Das ist bei so vielen Nestern sehr zeitaufwändig.Doch in einem Nest ist das Babyglück schon sicher: Im Rathausnest, in dem die Störche Urs (ein 13-jähriger Storch aus Sennwald in der Schweiz) und Ursula (eine unberingte Storchendame, bei der deshalb Alter und Herkunft unbekannt sind) wohnen, zappeln seit einigen Tagen vier kleine Storchenkinder. Und auch im Eichennest Nummer drei scheint der Nachwuchs zur Welt gekommen zu sein. Hier konnte Maruszczak das Paar Emil und Emilia bei einer Fütterung beobachten. Die Jungen selbst kann man aber erst nach zwei bis drei Wochen sehen. Erst dann ragen die kleinen Schnäbel so langsam aus der Nestkuhle hervor.Schlechtes Wetter kann den Jungstörchen gefährlich werdenIn vier weiteren Nestern wartet Maruszczak zur Zeit darauf, dass sich die Jungen aus den Eiern befreien. Sind die kleinen Störche einmal geschlüpft, werden sie anfangs von den Altstörchen "gehudert". Das heißt, dass die Storcheneltern ihre Kinder wärmen und schützen. Kritisch kann es laut Maruszczak in etwa drei Wochen, also wenn die Eisheiligen vor der Tür stehen, werden. Denn um diese Zeit ist es oft nass und kalt. Zudem haben die Jungstörche dann noch kein wärmendes Gefieder, sind aber oft schon zu groß, um von den Alten geschützt zu werden. "Ob alle überleben, das hängt vom Wetter und vom Futterangebot in den nächsten Wochen ab. Die später Geschlüpften haben oft bessere Überlebenschancen, sollten die Eisheiligen zu nass und zu kalt werden", sagt Ulrike Maruszczak.Horstbesetzung, Fremdgehen und StalkingAber nicht nur die jungen Störche müssen sich mit Problemen herumschlagen. Auch zwischen einigen Altstörchen brennt die Luft. Ausgelöst wurde das Beziehungsdrama durch die Storchendame Frieda und ihren Partner Fridolin (beide drei Jahre alt). Die beiden hatten ihr Nest nämlich eigentlich an der "Alten Gerbe". Zumindest letztes Jahr. In diesem Jahr pickte sich das Paar allerdings ein Baumnest auf dem Festplatz heraus. Sie hatten bereits angefangen zu brüten, als die Probleme ihren Lauf nahmen: Denn der Storch Luis, der eigentlich in dem Baumnest zuhause ist, kam aus dem Winterurlaub zurück. Als er sah, dass sich ein anderer Storch dort breit gemacht hatte, warf er Fridolin kurzerhand aus dem Nest. Dem nicht genug, machte sich Luis auch noch an Frieda ran und übernahm zusätzlich die im Nest liegenden Eier. Doch weil auch Luis eigentlich eine Partnerin hat, war das Drama noch nicht vorbei. Einige Tage später kam nämlich Luisa wieder in Isny an. Als sie ihren Partner Luis mit einer Anderen sah, war sie gar nicht glücklich. Luisa vertrieb Frieda aus dem Nest. Zu guter Letzt warf sie auch die Eier aus dem Nest, die auf dem Boden landeten und zerbrachen. "Wir sind froh, dass es keine toten Altstörche gab", sagt Maruszczak. Auch das sei schon vorgekommen. Denn die Schnäbel von Störchen sind spitz und können schnell gefährlich werden.Weil Fridolin von Luis und Frieda betrogen wurde, suchte sich der Storch eine neue Partnerin. Zusammen mit der jungen Mattea baute er sich ein neues Nest. Nun ist nur Frieda leer ausgegangen. Eine Weile stalkte sie das Nest ihres Ex-Partners und seiner neuen Freundin. Sie versuchte auch immer wieder Fridolin und Mattea zu ärgern und flog sogar Angriffe auf das Nest. Doch vergeblich. Inzwischen sieht Ulrike Maruszczak die Störchin nur noch ab und zu. Sie hat sich wohl damit abgefunden.Tagebuch der Störche in IsnyWer mehr über die Rotbeine in Isny erfahren möchte, kann sich dasTagebuch der Störcheansehen. Ulrike Maruszczak informiert hier regelmäßig über die Situation der Störche in Isny und die Entwicklung der Jungtiere.Foto: Ulrike Maruszczak
3/6Es ist eine "absolute Sensation", beschreibt Ulrike Maruszczak von den "Storchenfreunden" die Lage in Isny. Damit meint Maruszczak, die seit vielen Jahren die Isnyer Störche beobachtet und fotografiert, die Menge an Rotbeinen, die in diesem Jahr in der Stadt nisten. Mit insgesamt 25 Storchenpaaren wurde der bisherige Rekord von vor zwei Jahren (16 Paare) noch einmal um Welten übertroffen. Zwar ist zur Freude aller der erste Nachwuchs bereits geschlüpft, doch auch bei Störchen ist nicht immer alles so einfach. Denn im Storchen-Paradies gibt es auch Beziehungszoff.
Die ersten Jungstörche sind geschlüpftDoch zuerst einmal die erfreulichen Nachrichten: In 22 Nestern wird nämlich schon gebrütet. Maruszczak zufolge bauen zwei Paare noch am Nest und ein Paar ist noch auf Bauplatzsuche. In wie vielen Nestern schon junge Störche geschlüpft sind, kann sie nicht genau sagen. Um sicher zu sein, ob Nachwuchs da ist, muss sie lange warten und die Nester beobachten. Definitiv kann man das erst sagen, wenn eine Fütterung beobachtet wird. Das ist bei so vielen Nestern sehr zeitaufwändig.Doch in einem Nest ist das Babyglück schon sicher: Im Rathausnest, in dem die Störche Urs (ein 13-jähriger Storch aus Sennwald in der Schweiz) und Ursula (eine unberingte Storchendame, bei der deshalb Alter und Herkunft unbekannt sind) wohnen, zappeln seit einigen Tagen vier kleine Storchenkinder. Und auch im Eichennest Nummer drei scheint der Nachwuchs zur Welt gekommen zu sein. Hier konnte Maruszczak das Paar Emil und Emilia bei einer Fütterung beobachten. Die Jungen selbst kann man aber erst nach zwei bis drei Wochen sehen. Erst dann ragen die kleinen Schnäbel so langsam aus der Nestkuhle hervor.Schlechtes Wetter kann den Jungstörchen gefährlich werdenIn vier weiteren Nestern wartet Maruszczak zur Zeit darauf, dass sich die Jungen aus den Eiern befreien. Sind die kleinen Störche einmal geschlüpft, werden sie anfangs von den Altstörchen "gehudert". Das heißt, dass die Storcheneltern ihre Kinder wärmen und schützen. Kritisch kann es laut Maruszczak in etwa drei Wochen, also wenn die Eisheiligen vor der Tür stehen, werden. Denn um diese Zeit ist es oft nass und kalt. Zudem haben die Jungstörche dann noch kein wärmendes Gefieder, sind aber oft schon zu groß, um von den Alten geschützt zu werden. "Ob alle überleben, das hängt vom Wetter und vom Futterangebot in den nächsten Wochen ab. Die später Geschlüpften haben oft bessere Überlebenschancen, sollten die Eisheiligen zu nass und zu kalt werden", sagt Ulrike Maruszczak.Horstbesetzung, Fremdgehen und StalkingAber nicht nur die jungen Störche müssen sich mit Problemen herumschlagen. Auch zwischen einigen Altstörchen brennt die Luft. Ausgelöst wurde das Beziehungsdrama durch die Storchendame Frieda und ihren Partner Fridolin (beide drei Jahre alt). Die beiden hatten ihr Nest nämlich eigentlich an der "Alten Gerbe". Zumindest letztes Jahr. In diesem Jahr pickte sich das Paar allerdings ein Baumnest auf dem Festplatz heraus. Sie hatten bereits angefangen zu brüten, als die Probleme ihren Lauf nahmen: Denn der Storch Luis, der eigentlich in dem Baumnest zuhause ist, kam aus dem Winterurlaub zurück. Als er sah, dass sich ein anderer Storch dort breit gemacht hatte, warf er Fridolin kurzerhand aus dem Nest. Dem nicht genug, machte sich Luis auch noch an Frieda ran und übernahm zusätzlich die im Nest liegenden Eier. Doch weil auch Luis eigentlich eine Partnerin hat, war das Drama noch nicht vorbei. Einige Tage später kam nämlich Luisa wieder in Isny an. Als sie ihren Partner Luis mit einer Anderen sah, war sie gar nicht glücklich. Luisa vertrieb Frieda aus dem Nest. Zu guter Letzt warf sie auch die Eier aus dem Nest, die auf dem Boden landeten und zerbrachen. "Wir sind froh, dass es keine toten Altstörche gab", sagt Maruszczak. Auch das sei schon vorgekommen. Denn die Schnäbel von Störchen sind spitz und können schnell gefährlich werden.Weil Fridolin von Luis und Frieda betrogen wurde, suchte sich der Storch eine neue Partnerin. Zusammen mit der jungen Mattea baute er sich ein neues Nest. Nun ist nur Frieda leer ausgegangen. Eine Weile stalkte sie das Nest ihres Ex-Partners und seiner neuen Freundin. Sie versuchte auch immer wieder Fridolin und Mattea zu ärgern und flog sogar Angriffe auf das Nest. Doch vergeblich. Inzwischen sieht Ulrike Maruszczak die Störchin nur noch ab und zu. Sie hat sich wohl damit abgefunden.Tagebuch der Störche in IsnyWer mehr über die Rotbeine in Isny erfahren möchte, kann sich dasTagebuch der Störcheansehen. Ulrike Maruszczak informiert hier regelmäßig über die Situation der Störche in Isny und die Entwicklung der Jungtiere.Foto: Ulrike Maruszczak
4/6Es ist eine "absolute Sensation", beschreibt Ulrike Maruszczak von den "Storchenfreunden" die Lage in Isny. Damit meint Maruszczak, die seit vielen Jahren die Isnyer Störche beobachtet und fotografiert, die Menge an Rotbeinen, die in diesem Jahr in der Stadt nisten. Mit insgesamt 25 Storchenpaaren wurde der bisherige Rekord von vor zwei Jahren (16 Paare) noch einmal um Welten übertroffen. Zwar ist zur Freude aller der erste Nachwuchs bereits geschlüpft, doch auch bei Störchen ist nicht immer alles so einfach. Denn im Storchen-Paradies gibt es auch Beziehungszoff.
Die ersten Jungstörche sind geschlüpftDoch zuerst einmal die erfreulichen Nachrichten: In 22 Nestern wird nämlich schon gebrütet. Maruszczak zufolge bauen zwei Paare noch am Nest und ein Paar ist noch auf Bauplatzsuche. In wie vielen Nestern schon junge Störche geschlüpft sind, kann sie nicht genau sagen. Um sicher zu sein, ob Nachwuchs da ist, muss sie lange warten und die Nester beobachten. Definitiv kann man das erst sagen, wenn eine Fütterung beobachtet wird. Das ist bei so vielen Nestern sehr zeitaufwändig.Doch in einem Nest ist das Babyglück schon sicher: Im Rathausnest, in dem die Störche Urs (ein 13-jähriger Storch aus Sennwald in der Schweiz) und Ursula (eine unberingte Storchendame, bei der deshalb Alter und Herkunft unbekannt sind) wohnen, zappeln seit einigen Tagen vier kleine Storchenkinder. Und auch im Eichennest Nummer drei scheint der Nachwuchs zur Welt gekommen zu sein. Hier konnte Maruszczak das Paar Emil und Emilia bei einer Fütterung beobachten. Die Jungen selbst kann man aber erst nach zwei bis drei Wochen sehen. Erst dann ragen die kleinen Schnäbel so langsam aus der Nestkuhle hervor.Schlechtes Wetter kann den Jungstörchen gefährlich werdenIn vier weiteren Nestern wartet Maruszczak zur Zeit darauf, dass sich die Jungen aus den Eiern befreien. Sind die kleinen Störche einmal geschlüpft, werden sie anfangs von den Altstörchen "gehudert". Das heißt, dass die Storcheneltern ihre Kinder wärmen und schützen. Kritisch kann es laut Maruszczak in etwa drei Wochen, also wenn die Eisheiligen vor der Tür stehen, werden. Denn um diese Zeit ist es oft nass und kalt. Zudem haben die Jungstörche dann noch kein wärmendes Gefieder, sind aber oft schon zu groß, um von den Alten geschützt zu werden. "Ob alle überleben, das hängt vom Wetter und vom Futterangebot in den nächsten Wochen ab. Die später Geschlüpften haben oft bessere Überlebenschancen, sollten die Eisheiligen zu nass und zu kalt werden", sagt Ulrike Maruszczak.Horstbesetzung, Fremdgehen und StalkingAber nicht nur die jungen Störche müssen sich mit Problemen herumschlagen. Auch zwischen einigen Altstörchen brennt die Luft. Ausgelöst wurde das Beziehungsdrama durch die Storchendame Frieda und ihren Partner Fridolin (beide drei Jahre alt). Die beiden hatten ihr Nest nämlich eigentlich an der "Alten Gerbe". Zumindest letztes Jahr. In diesem Jahr pickte sich das Paar allerdings ein Baumnest auf dem Festplatz heraus. Sie hatten bereits angefangen zu brüten, als die Probleme ihren Lauf nahmen: Denn der Storch Luis, der eigentlich in dem Baumnest zuhause ist, kam aus dem Winterurlaub zurück. Als er sah, dass sich ein anderer Storch dort breit gemacht hatte, warf er Fridolin kurzerhand aus dem Nest. Dem nicht genug, machte sich Luis auch noch an Frieda ran und übernahm zusätzlich die im Nest liegenden Eier. Doch weil auch Luis eigentlich eine Partnerin hat, war das Drama noch nicht vorbei. Einige Tage später kam nämlich Luisa wieder in Isny an. Als sie ihren Partner Luis mit einer Anderen sah, war sie gar nicht glücklich. Luisa vertrieb Frieda aus dem Nest. Zu guter Letzt warf sie auch die Eier aus dem Nest, die auf dem Boden landeten und zerbrachen. "Wir sind froh, dass es keine toten Altstörche gab", sagt Maruszczak. Auch das sei schon vorgekommen. Denn die Schnäbel von Störchen sind spitz und können schnell gefährlich werden.Weil Fridolin von Luis und Frieda betrogen wurde, suchte sich der Storch eine neue Partnerin. Zusammen mit der jungen Mattea baute er sich ein neues Nest. Nun ist nur Frieda leer ausgegangen. Eine Weile stalkte sie das Nest ihres Ex-Partners und seiner neuen Freundin. Sie versuchte auch immer wieder Fridolin und Mattea zu ärgern und flog sogar Angriffe auf das Nest. Doch vergeblich. Inzwischen sieht Ulrike Maruszczak die Störchin nur noch ab und zu. Sie hat sich wohl damit abgefunden.Tagebuch der Störche in IsnyWer mehr über die Rotbeine in Isny erfahren möchte, kann sich dasTagebuch der Störcheansehen. Ulrike Maruszczak informiert hier regelmäßig über die Situation der Störche in Isny und die Entwicklung der Jungtiere.Foto: Ulrike Maruszczak
5/6Es ist eine "absolute Sensation", beschreibt Ulrike Maruszczak von den "Storchenfreunden" die Lage in Isny. Damit meint Maruszczak, die seit vielen Jahren die Isnyer Störche beobachtet und fotografiert, die Menge an Rotbeinen, die in diesem Jahr in der Stadt nisten. Mit insgesamt 25 Storchenpaaren wurde der bisherige Rekord von vor zwei Jahren (16 Paare) noch einmal um Welten übertroffen. Zwar ist zur Freude aller der erste Nachwuchs bereits geschlüpft, doch auch bei Störchen ist nicht immer alles so einfach. Denn im Storchen-Paradies gibt es auch Beziehungszoff.
Die ersten Jungstörche sind geschlüpftDoch zuerst einmal die erfreulichen Nachrichten: In 22 Nestern wird nämlich schon gebrütet. Maruszczak zufolge bauen zwei Paare noch am Nest und ein Paar ist noch auf Bauplatzsuche. In wie vielen Nestern schon junge Störche geschlüpft sind, kann sie nicht genau sagen. Um sicher zu sein, ob Nachwuchs da ist, muss sie lange warten und die Nester beobachten. Definitiv kann man das erst sagen, wenn eine Fütterung beobachtet wird. Das ist bei so vielen Nestern sehr zeitaufwändig.Doch in einem Nest ist das Babyglück schon sicher: Im Rathausnest, in dem die Störche Urs (ein 13-jähriger Storch aus Sennwald in der Schweiz) und Ursula (eine unberingte Storchendame, bei der deshalb Alter und Herkunft unbekannt sind) wohnen, zappeln seit einigen Tagen vier kleine Storchenkinder. Und auch im Eichennest Nummer drei scheint der Nachwuchs zur Welt gekommen zu sein. Hier konnte Maruszczak das Paar Emil und Emilia bei einer Fütterung beobachten. Die Jungen selbst kann man aber erst nach zwei bis drei Wochen sehen. Erst dann ragen die kleinen Schnäbel so langsam aus der Nestkuhle hervor.Schlechtes Wetter kann den Jungstörchen gefährlich werdenIn vier weiteren Nestern wartet Maruszczak zur Zeit darauf, dass sich die Jungen aus den Eiern befreien. Sind die kleinen Störche einmal geschlüpft, werden sie anfangs von den Altstörchen "gehudert". Das heißt, dass die Storcheneltern ihre Kinder wärmen und schützen. Kritisch kann es laut Maruszczak in etwa drei Wochen, also wenn die Eisheiligen vor der Tür stehen, werden. Denn um diese Zeit ist es oft nass und kalt. Zudem haben die Jungstörche dann noch kein wärmendes Gefieder, sind aber oft schon zu groß, um von den Alten geschützt zu werden. "Ob alle überleben, das hängt vom Wetter und vom Futterangebot in den nächsten Wochen ab. Die später Geschlüpften haben oft bessere Überlebenschancen, sollten die Eisheiligen zu nass und zu kalt werden", sagt Ulrike Maruszczak.Horstbesetzung, Fremdgehen und StalkingAber nicht nur die jungen Störche müssen sich mit Problemen herumschlagen. Auch zwischen einigen Altstörchen brennt die Luft. Ausgelöst wurde das Beziehungsdrama durch die Storchendame Frieda und ihren Partner Fridolin (beide drei Jahre alt). Die beiden hatten ihr Nest nämlich eigentlich an der "Alten Gerbe". Zumindest letztes Jahr. In diesem Jahr pickte sich das Paar allerdings ein Baumnest auf dem Festplatz heraus. Sie hatten bereits angefangen zu brüten, als die Probleme ihren Lauf nahmen: Denn der Storch Luis, der eigentlich in dem Baumnest zuhause ist, kam aus dem Winterurlaub zurück. Als er sah, dass sich ein anderer Storch dort breit gemacht hatte, warf er Fridolin kurzerhand aus dem Nest. Dem nicht genug, machte sich Luis auch noch an Frieda ran und übernahm zusätzlich die im Nest liegenden Eier. Doch weil auch Luis eigentlich eine Partnerin hat, war das Drama noch nicht vorbei. Einige Tage später kam nämlich Luisa wieder in Isny an. Als sie ihren Partner Luis mit einer Anderen sah, war sie gar nicht glücklich. Luisa vertrieb Frieda aus dem Nest. Zu guter Letzt warf sie auch die Eier aus dem Nest, die auf dem Boden landeten und zerbrachen. "Wir sind froh, dass es keine toten Altstörche gab", sagt Maruszczak. Auch das sei schon vorgekommen. Denn die Schnäbel von Störchen sind spitz und können schnell gefährlich werden.Weil Fridolin von Luis und Frieda betrogen wurde, suchte sich der Storch eine neue Partnerin. Zusammen mit der jungen Mattea baute er sich ein neues Nest. Nun ist nur Frieda leer ausgegangen. Eine Weile stalkte sie das Nest ihres Ex-Partners und seiner neuen Freundin. Sie versuchte auch immer wieder Fridolin und Mattea zu ärgern und flog sogar Angriffe auf das Nest. Doch vergeblich. Inzwischen sieht Ulrike Maruszczak die Störchin nur noch ab und zu. Sie hat sich wohl damit abgefunden.Tagebuch der Störche in IsnyWer mehr über die Rotbeine in Isny erfahren möchte, kann sich dasTagebuch der Störcheansehen. Ulrike Maruszczak informiert hier regelmäßig über die Situation der Störche in Isny und die Entwicklung der Jungtiere.Foto: Ulrike Maruszczak
6/6Es ist eine "absolute Sensation", beschreibt Ulrike Maruszczak von den "Storchenfreunden" die Lage in Isny. Damit meint Maruszczak, die seit vielen Jahren die Isnyer Störche beobachtet und fotografiert, die Menge an Rotbeinen, die in diesem Jahr in der Stadt nisten. Mit insgesamt 25 Storchenpaaren wurde der bisherige Rekord von vor zwei Jahren (16 Paare) noch einmal um Welten übertroffen. Zwar ist zur Freude aller der erste Nachwuchs bereits geschlüpft, doch auch bei Störchen ist nicht immer alles so einfach. Denn im Storchen-Paradies gibt es auch Beziehungszoff.
Die ersten Jungstörche sind geschlüpftDoch zuerst einmal die erfreulichen Nachrichten: In 22 Nestern wird nämlich schon gebrütet. Maruszczak zufolge bauen zwei Paare noch am Nest und ein Paar ist noch auf Bauplatzsuche. In wie vielen Nestern schon junge Störche geschlüpft sind, kann sie nicht genau sagen. Um sicher zu sein, ob Nachwuchs da ist, muss sie lange warten und die Nester beobachten. Definitiv kann man das erst sagen, wenn eine Fütterung beobachtet wird. Das ist bei so vielen Nestern sehr zeitaufwändig.Doch in einem Nest ist das Babyglück schon sicher: Im Rathausnest, in dem die Störche Urs (ein 13-jähriger Storch aus Sennwald in der Schweiz) und Ursula (eine unberingte Storchendame, bei der deshalb Alter und Herkunft unbekannt sind) wohnen, zappeln seit einigen Tagen vier kleine Storchenkinder. Und auch im Eichennest Nummer drei scheint der Nachwuchs zur Welt gekommen zu sein. Hier konnte Maruszczak das Paar Emil und Emilia bei einer Fütterung beobachten. Die Jungen selbst kann man aber erst nach zwei bis drei Wochen sehen. Erst dann ragen die kleinen Schnäbel so langsam aus der Nestkuhle hervor.Schlechtes Wetter kann den Jungstörchen gefährlich werdenIn vier weiteren Nestern wartet Maruszczak zur Zeit darauf, dass sich die Jungen aus den Eiern befreien. Sind die kleinen Störche einmal geschlüpft, werden sie anfangs von den Altstörchen "gehudert". Das heißt, dass die Storcheneltern ihre Kinder wärmen und schützen. Kritisch kann es laut Maruszczak in etwa drei Wochen, also wenn die Eisheiligen vor der Tür stehen, werden. Denn um diese Zeit ist es oft nass und kalt. Zudem haben die Jungstörche dann noch kein wärmendes Gefieder, sind aber oft schon zu groß, um von den Alten geschützt zu werden. "Ob alle überleben, das hängt vom Wetter und vom Futterangebot in den nächsten Wochen ab. Die später Geschlüpften haben oft bessere Überlebenschancen, sollten die Eisheiligen zu nass und zu kalt werden", sagt Ulrike Maruszczak.Horstbesetzung, Fremdgehen und StalkingAber nicht nur die jungen Störche müssen sich mit Problemen herumschlagen. Auch zwischen einigen Altstörchen brennt die Luft. Ausgelöst wurde das Beziehungsdrama durch die Storchendame Frieda und ihren Partner Fridolin (beide drei Jahre alt). Die beiden hatten ihr Nest nämlich eigentlich an der "Alten Gerbe". Zumindest letztes Jahr. In diesem Jahr pickte sich das Paar allerdings ein Baumnest auf dem Festplatz heraus. Sie hatten bereits angefangen zu brüten, als die Probleme ihren Lauf nahmen: Denn der Storch Luis, der eigentlich in dem Baumnest zuhause ist, kam aus dem Winterurlaub zurück. Als er sah, dass sich ein anderer Storch dort breit gemacht hatte, warf er Fridolin kurzerhand aus dem Nest. Dem nicht genug, machte sich Luis auch noch an Frieda ran und übernahm zusätzlich die im Nest liegenden Eier. Doch weil auch Luis eigentlich eine Partnerin hat, war das Drama noch nicht vorbei. Einige Tage später kam nämlich Luisa wieder in Isny an. Als sie ihren Partner Luis mit einer Anderen sah, war sie gar nicht glücklich. Luisa vertrieb Frieda aus dem Nest. Zu guter Letzt warf sie auch die Eier aus dem Nest, die auf dem Boden landeten und zerbrachen. "Wir sind froh, dass es keine toten Altstörche gab", sagt Maruszczak. Auch das sei schon vorgekommen. Denn die Schnäbel von Störchen sind spitz und können schnell gefährlich werden.Weil Fridolin von Luis und Frieda betrogen wurde, suchte sich der Storch eine neue Partnerin. Zusammen mit der jungen Mattea baute er sich ein neues Nest. Nun ist nur Frieda leer ausgegangen. Eine Weile stalkte sie das Nest ihres Ex-Partners und seiner neuen Freundin. Sie versuchte auch immer wieder Fridolin und Mattea zu ärgern und flog sogar Angriffe auf das Nest. Doch vergeblich. Inzwischen sieht Ulrike Maruszczak die Störchin nur noch ab und zu. Sie hat sich wohl damit abgefunden.Tagebuch der Störche in IsnyWer mehr über die Rotbeine in Isny erfahren möchte, kann sich dasTagebuch der Störcheansehen. Ulrike Maruszczak informiert hier regelmäßig über die Situation der Störche in Isny und die Entwicklung der Jungtiere.Foto: Ulrike Maruszczak