In Tussenhausen: Archäologen finden Grab eines Jungen aus dem 7. Jahrhundert

29. Oktober 2021 15:45 Uhr
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Archäologen haben in der vergangenen Woche die Überreste eines Jungen, der gemeinsam mit einem Hund in Tussenhausen bestattet worden war, gefunden.
Archäologen haben in der vergangenen Woche die Überreste eines Jungen, der gemeinsam mit einem Hund in Tussenhausen bestattet worden war, gefunden.
BLfD

Archäologen haben in der vergangenen Woche die Überreste eines Jungen, der gemeinsam mit einem Hund in Tussenhausen bestattet worden war, gefunden. Das Grab stammt aus dem 7. Jahrhundert. Auch ein Schwert und ein mit Goldbeschlägen verzierter Waffengurt und Schmuck waren mit im Grab. Das lässt laut einer Pressemitteilung des Landesamts für Denkmal und Pflege darauf schließen, dass das Kind aus einer wohlhabenden und gesellschaftlich sehr hoch gestellten Familie stammte.

Funde nach fast 1.300 Jahren nahezu unverändert

Das Grab hat noch eine weitere Besonderheit: Die Funde blieben fast 1.300 Jahre lang nahezu unverändert darin liegen, weil die Steindecke und -wände der Grabkammer offensichtlich so dicht abgeschlossen haben, dass anders als üblich keine Sedimente in den Sarg gedrungen sind. Dadurch befinden sich die Funde in einem für ein Grab aus dieser Zeitspanne sehr guten Zustand. Sogar zahlreiche Stoff- und Lederreste sind erhalten. Gerade, dass die Bestattung sedimentfrei war, stellte die Denkmalpfleger vor eine Herausforderung. Denn ohne die stabilisierenden Ablagerungen aus dem Erdreich drohten die Funde beim Bergen und beim Transport auf dem Ziegelboden der Grabkammer zu verrutschen oder beschädigt zu werden. Deshalb wurden sie mit Flüssigstickstoff eingefroren und dann mithilfe einer Platte, die unter den Sargboden geschoben wurde, wie auf einem Tablett, von einem Kran aus dem Erdreich gezogen. Die Bergung dauerte insgesamt 14 Stunden - von 3 Uhr morgens bis 17 Uhr.

Fund ist jetzt in Bamberg

Der Fund befindet sich nun im Block  im Labor der Restaurierungswerkstätten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in Bamberg. Dort ist er vorerst in einer Kühlkammer untergebracht. Er soll genauer untersucht und konserviert werden. Dafür wird das Eis kontrolliert abgeschmolzen. Ein genauer Zeitpunkt dafür steht noch nicht fest.