Tierskandal
Viruserkrankung laut Landratsamt für Kälbersterblichkeit in Bad Grönenbach verantwortlich

- Symbolbild.
- Foto: Matthias Hennig
- hochgeladen von Camilla Schulz
Rund ein Fünftel aller Kälber ist in den Jahren 2017 und 2018 auf dem rund 1.800 Tiere zählenden Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach verendet. Das Verbraucherschutzministerium in München hat auf Anfrage der SPD-Landtagsfraktion die Zahlen zusammengestellt.
Wie das Landratsamt Unterallgäu am Freitag mitteilt, waren diese Zahlen dem Veterinäramt bekannt, "obwohl die Auswertung der Kälbersterblichkeit nicht zu den Regelaufgaben des Veterinäramts gehört." In der Pressemitteilung heißt es, dass sich in dem Bad Grönenbacher Betrieb der Erreger BVD (Bovine Virusdiarrhoe) ausbreitete. Dabei handelt es sich um einen weit verbreiteten Virusinfekt. Die Viren können unter natürlichen Bedingungen Rinder, Schafe, Ziegen, Wildwiederkäuer und Schweine infizieren.
Gemeinsam mit dem Tiergesundheitsdienst seien die Veterinäre dieses Problem angegangen. Es wurden laut Landratsamt zum Beispiel umfassende Impfmaßnahmen angeordnet. Sogenannte PI-Tiere (dauerhaft infizierte Tiere) mussten getötet werden.
Die Daten zu seinem Tierbestand pflege der Landwirt selbst in eine gesamtbayerische Datenbank ein, die auch von den vorgesetzten Behörden einsehbar sei. Die Daten zur Kälbersterblichkeit werte das Veterinäramt aber nur aus, wenn ohne ersichtliche Ursache Auffälligkeiten auftreten, heißt es in der Pressemitteilung. In diesem Fall sei aber die Ursache bereits bekannt gewesen.
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