Tierskandal
Landtags-SPD bestürzt über Zustände in Bad Grönenbacher Milchviehbetrieb und den Umgang mit Kontrollen

- Kühe im Stall in Bad Grönenbach
- Foto: Ralf Lienert
- hochgeladen von Holger Mock
"Die Vorstellung, dass kranken Tieren aus Kostengründen sogar der Gnadentod verwehrt wurde, ist erschreckend." Diese Erkenntnis zieht die Bayerische Landtags-SPD aus der Antwort auf ihre Anfrage an das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Anfrage lautete: "Grausame Tierschutzverstöße auf Milchvieh-Großbetrieb im Allgäu – Haben Staatsregierung und Behörden versagt?" und beinhaltete mehrere Fragen zum Tierskandal, unter anderem auch nach Anzahl, Art und Maßnahmen bezüglich Verstößen auf den Milchviehbetrieben in Bad Grönenbach.
Aus den Antworten geht hervor, dass der betreffende Bad Grönenbacher Milchviehbetrieb mit seinen Außenstellen offenbar schon seit Jahren mehrfach auffällig war. So hat der Amtstierarzt beispielsweise Ende Dezember 2016 am Standort Heimertingen einen Verstoß wegen Kotverschmutzung im Stall gemeldet. Zuvor hatte jemand Beschwerde eingereicht. Nur knapp fünf Monate später, ebenfalls in Heimertingen, derselbe Verstoß: "übermäßige Kotansammlung". Diesmal ist eine Beschwerde "unklar".
Florian von Brunn, in der Landtags-SPD der Experte für Verbraucherschutz, kommentiert die dem Veterinäramt offenbar bekannten aber nur mäßig oder gar nicht geahndeten Verstöße fassungslos: "Es ist vollkommen unbegreiflich, warum hier nicht früher hart durchgegriffen wurde. Über Jahre wurden bei Kontrollen immer wieder brutale Tierquälereien festgestellt. Aber schlimm genug, um es sofort abzustellen, fand die zuständige Behörde das offenbar nicht."
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