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Zapfenstreich um vier Uhr

Füssen

Zapfenstreich um vier Uhr

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    Junge und junggebliebene Kneipengänger können aufatmen: Bei drei Gegenstimmen hat sich der Stadtrat dafür ausgesprochen, dass vier Lokale an der Schwangauer Straße und in der Hutergasse an den Wochenenden weiter bis 4 Uhr nachts geöffnet bleiben dürfen. Ein Freibrief ist damit allerdings nicht verbunden: Sollten die Probleme, unter der die benachbarten Anlieger in der Vergangenheit zu leiden hatten, wieder auftauchen, ist Schluss mit lustig. Dann müssen die Kneipen früher schließen, betonte der Stadtrat.

    Wie mehrfach berichtet, gab es in den vergangenen Jahren massive Beschwerden von Anwohnern über die Besucher der vier Lokale. Sie reichten von nächtlichen Ruhestörungen über Vandalismus bis zu den "Hinterlassenschaften" mancher Kneipengänger. Anfang 2008 reichte es auch der Stadtverwaltung - sie zog den Zapfenstreich auf 2 Uhr vor. Dagegen demonstrierten Jugendliche, schließlich wurden unter Auflagen probeweise wieder Öffnungszeiten bis 4 Uhr gebilligt.

    Nachdem die Probephase verlängert worden war, zog der Stadtrat jetzt eine Bilanz. Die fällt zumindest aus Sicht der Polizei ordentlich aus: Seit die Wirte einen Ordnungsdienst engagiert haben, ist die Zahl der Vorfälle zurückgegangen, berichtete Jürgen Stankowitz, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion. Wurden seine Beamten im Jahr 2007 noch zu 52 Vorfällen gerufen, ging diese Zahl für den Zeitraum vom 1.

    Januar 2008 bis 15. Februar 2009 auf 15 zurück. "In letzter Zeit", so Markus Gmeiner von der Stadtverwaltung, habe es auch keine Beschwerden der Nachbarn gegeben.

    Sind Nachbarn es einfach leid?

    Die Stadträte interpretierten diese Aussagen unterschiedlich: Einige mutmaßten, dass etliche Nachbarn es einfach leid seien, ständig die Polizei zu rufen oder sich bei der Stadt zu beschweren. Andere sahen in den Zahlen einen Beleg dafür, dass die Vorgehensweise der Stadt Erfolg gehabt habe und man auf dem richtigen Weg sei.

    Nach längerer Debatte beschloss das Gremium bei drei Gegenstimmen: Die vier Kneipen dürfen an den Wochenenden bis 4 Uhr morgens geöffnet haben, sofern sie weiter einen Ordnungsdienst engagieren. Sollten Probleme auftauchen oder Vereinbarungen nicht eingehalten werden, soll die Stadtverwaltung schnell durchgreifen und kürzere Öffnungszeiten verhängen.

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