Schwangau(az/pm). - In der 'Kleinen Galerie hinterm Rathaus' in Schwangau wird der Welttag des Buches am Freitag, 23. April, groß gefeiert. Vier Künstler sind dann zugegen und beleuchten jeweils einen anderen Aspekt der Literatur: Märchen und Erzählungen, Poetisches und Satirisches, sinnige und unsinnige Geschichten oder Reiseliteratur der anderen Art. Die Unesco erklärte vor elf Jahren den 23. April offiziell zum Welttag des Buches. Dies geht ursprünglich auf eine Tradition in Katalonien zurück. Dort wurde das Buch an sich bereits seit den 1920er-Jahren mit Rosen und Geschenken, Lesungen und Festen gewürdigt. Alljährlich ist dieses Datum Anlass zu vielen Initiativen rund um die Themen Lesen, Schreiben, Bücher. So auch in Schwangau, wo dieser Tag mit Lyrik, Poesie und Reiseimpressionen begangen wird. Die Autorinnen und Autoren, die Organisatorin Ulrike Aicher eingeladen hat, sind mit der Region verwurzelt: Ruth Vogelsang, Ernst F. Wiedemann, Herbert Biller und Elsbeth Schweiger. Bei der Lesung in der 'Kleinen Galerie' soll es auch um ein Rückbesinnen auf das Ursprüngliche gehen - die Urform des Buches, das Manuskript.
Ruth Vogelsang ist im Füssener Land bekannt als profunde Märcheninterpretin und Erzählerin. Von ihr wird ein kleiner Schöpfungsmythos zu hören sein. Herbert Biller, Maler, Performance-Künstler, Theatermann, und Musiker, der seine skurrilen Instrumente alle selbst baut, ist auch Schriftsteller. Er liest Gereimtes aus seinem Fundus vor: Poetisch-satirisch, mit Abstechern ins Absurde. Er ist auch der Schöpfer des Kunstbuchobjekts, das als Grundlage für das Plakat diente (Bild). Mit Elsbeth Schweiger, die in Erlangen lebt und ihr 'Heimatdomizil' in Osterreinen am Forggensee hat, geht die Reise nach Marokko. Ein muslimisches Land, das von ihr als Frau allein im Kleinbus bereist wurde. Sie ist der Typ Frau, der auch Patagonien allein mit dem Fahrrad erkundet. Aber nicht das Abenteuer steht im Vordergrund, sondern der literarische Blick auf Erlebtes. Eben Reiseliteratur der anderen Art. Ernst F. Wiedemann, vielen als Theatermann bekannt, hat vor allem im Raum Nürnberg inszeniert Er ist schon vor einiger Zeit in seine Heimatstadt Füssen zurückgekehrt. Und so kommt das Publikum in den Genuss seiner (un)sinnigen Gedichte aus dem Band 'Es war einmal', die an Erich Kästner, Christian Morgenstern oder Robert Gernhard erinnern. i Die Lesung beginnt um 20 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse.