"Ich bin begeistert, dass so viele Interessierte da sind", meinte Erich Ordner, Vorsitzender des Seeger Tourismusvereins, bei einer Info-Veranstaltung zum Projekt "Seeg auf dem Weg zum Honigdorf" (wir berichteten): Über 60 Bürger und Gäste waren gekommen. Ziel ist es, Seeg als Tourismusort bekannter und interessanter zu machen. "Wir wollen keinen Verein gründen", so Ordner. Vielmehr gehe es darum, Partner aus der Landwirtschaft, dem Gewerbe oder auch Privatpersonen zu gewinnen. Mit ihnen wird ein Vertrag geschlossen. Als Anschubfinanzierung soll jeder einmalig einen Beitrag zahlen. Zwölf Bürger unterschrieben bereits bei der Veranstaltung einen Vertrag.
Mit den Beiträgen wird unter anderem ein Faltblatt erstellt, in dem alle Partner aufgelistet sind. Angedacht sei auch, auf Messen für Seeg zu werben, so Ordner. Sandra Dopfer von der Tourist Information stellte ein Logo vor. Auch eine Schau- und Erlebnisimkerei sei geplant, um speziell Touristen die Entstehung von Honig näher zu bringen. Im Haushaltsplan für 2012 seien dafür 30 000 Euro vorgesehen, teilte Bürgermeister Manfred Rinderle mit.
In einem zweiten Infoblatt sollen Lieferanten zu finden sein - unter anderem die ortsansässigen Imker -, bei denen die Partner die Möglichkeit haben, Honig oder Honigprodukte zu kaufen. "So können Geschäftsleute oder Privatpersonen Touristen etwa Honig-Shampoos, Honig-Duschgels oder auch Met anbieten", erläuterte Ordner. Weiter schlägt der Tourismusverein vor, dass Bäcker Honiggebäck in ihr Sortiment aufnehmen oder Pensionen ihren Gästen Honiggläser schenken.
Rathauschef Rinderle zeigte sich erfreut über die vielen Ideen: "Kräuterdörfer gibt es viele, Honigdörfer selten." Eventuell könnten auch Zuschüsse aus dem Leader-Programm für das Projekt beantragt werden. Für die Verbesserung des Spielplatzes im Dorfanger, der auch mit dem Thema Bienen und Honig zu tun haben soll, seien im Haushalt für dieses Jahr 40000 Euro veranschlagt.
Johann Fischer, Fachberater für Bienenzucht in Schwaben, und Eckard Radke, Vorsitzender des Bezirksverbandes der Imker, unterstützten das Vorhaben: "Auf den zahlreichen Wiesen im südlichen Allgäu gibt es besonders viel und qualitativ hochwertigen Löwenzahnhonig", so Johann Fischer. Mit ihm könne man bei Touristen punkten. (dr)