Bio boomt. Und zwar seit so vielen Jahren, dass die Aussage keine Neuigkeit mehr ist. Bio ist überall – in Lebensmittel, Kosmetika und Kleidung. Schaut man sich aktuelle Trends an, scheint zu viel bio gar nicht möglich – oder? Doch, nämlich wenn Angebot und Nachfrage nicht stimmen, sagt Hugo Mayer. Er sitzt in seinem Wohnzimmer, hat sich noch schnell umgezogen, schließlich war er bis eben im Stall. In seinem Betrieb in Apfeltrach im Unterallgäu stehen rund 100 Milchkühe und ebenso viele Jungtiere. An die 3.000 Liter Milch geben Mayers Kühe pro Tag. Er ist Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft Ottobeuren und Umgebung, er kennt viele der Landwirte in der Region, ihre Sorgen und Nöte. Der Unterallgäuer betont im Gespräch immer wieder, dass er zwar aus Überzeugung konventionelle Landwirtschaft betreibe: „Ich stehe viel mit Bio-Bauern in Kontakt und habe nichts gegen biologische Landwirtschaft.“ Viele seiner Kollegen haben mittlerweile auf Bio-Landwirtschaft umgestellt – und genau da liege das Problem, sagt Hugo Mayer: Durch die Umstellung, wird zu viel Biomilch produziert, so sei schlicht zu viel davon auf dem Markt. Die Molkereien weisen die Bio-Landwirte ab oder setzen sie auf Wartelisten. Denn die Nachfrage steigt nicht im gleichen Umfang.
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