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Sommertheater mit Zwischentönen

Wiedergeltingen

Sommertheater mit Zwischentönen

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    Sommertheater mit Zwischentönen
    Sommertheater mit Zwischentönen Foto: reinhard stegen

    Die meisten Tagesordnungspunkte der jüngsten Wiedergeltinger Gemeinderatssitzung könnte man unter "Sommertheater mit dissonanten Zwischentönen" zusammenfassen - eine gewisse Bereitschaft zur Reflexion mit Humor vorausgesetzt. Es begann mit einem überarbeiteten Bauantrag von Peter und Ursula Hölzle. Sie waren zuvor mit ihrem Erweiterungsantrag für den bestehenden Milchviehstall an den emissionsrechtlichen Vorgaben und der Nichteinhaltung des Abstands zum Nachbargrundstück gescheitert.

    Der nun vorgelegte Antrag lautete auf "Bau einer Lagerhalle an den bestehenden Milchviehstall", was Bürgermeister Michael Schulz und einige Gemeinderatsmitglieder hellhörig machte. Formal war dagegen nichts einzuwenden, allerdings müsse man schon die tatsächliche Nutzung der Lagerhalle im Auge behalten.

    Gebaut hatte inzwischen Gemeinderat Josef Ritter (CSU). Es handelt sich dabei zwar nur um die Granitpfosten für einen Zaun, deren genaue Position er in Absprache mit Bürgermeister und Nachbarschaft festgelegt hatte.

    Das Problem dabei: An der Stelle gab es nie einen Zaun und Ritters Grundstück ragt beträchtlich in den Kellerweg hinein, der unter Ausnutzung auch dieses privaten Teilstücks gewohnheitsrechtlich vom öffentlichen Verkehr befahren wurde.

    Besorgte Bürger hatten sich an den Zweiten Bürgermeister Max Huber (FW) gewandt, weil sie durch den Zaun eine Verengung der Fahrbahn ausgemacht zu haben glaubten, die das Schneeräumen im Winter erschweren könnte. Ritter, der das als ein Manöver gegen seine Integrität zu verstehen schien, verließ daraufhin die Sitzung. Max Huber ließ in einem anschließenden Gespräch keinen Zweifel an der Rechtmäßigkeit von Ritters Zaun auf dessen privatem Grund.

    Die Situation sei allerdings vergleichbar mit der in der Amberger- und Kirchenstraße, wo die Gemeinde auch hoffe, im Zuge des geplanten Ausbaus über die ein oder andere private Randfläche mit deren Eigentümern verhandeln zu können. Ritter betont, dass sein Zaun mit allen davon unmittelbar Betroffenen abgesprochen sei.

    Die Straßenbreite von etwa vier Metern bleibe erhalten, im Übrigen baue er den Zaun nur aus versicherungsrechtlichen Gründen, denn auf seinem Grundstück befinde sich ein Teich, zu dem Kinder sonst ungehindert Zugang hätten.

    Einmal mehr kam auch der Antrag zum Bau eines Hauses im toskanischen Stil aus der vergangenen Sitzung zur Sprache. Ein Kontakt zwischen der Gemeindeverwaltung und dem Bauherrn, der auf seiner Planung ohne Abstriche besteht, war nicht zustande gekommen. Nachdem keine Einwände seitens des Landratsamtes geltend gemacht worden waren, hatte er sich inzwischen gleich an das übergeordnete Bauamt der VG Türkheim zur weiteren Bearbeitung gewandt.

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