Wintersport: Söders Winterpläne für Bergbahnen: Kritik aus dem Allgäu

27. November 2020 12:31 Uhr von Julian Hartmann
Bis zum 20. Dezember stehen in Bayern die Lifte still. Wie es danach weitergeht ist bis jetzt noch unklar.
Bis zum 20. Dezember stehen in Bayern die Lifte still. Wie es danach weitergeht ist bis jetzt noch unklar.
Hans von Pixabay

Die Äußerung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, man solle europaweit alle Skigebiete bis nach Weihnachten schließen, hat für viele Diskussionen gesorgt. Während laut Medienberichten auch Italien und Frankreich für eine Schließung der Skigebiete über Weihnachten sind, wollen die Schweiz und Österreich nichts davon wissen. Wie es weitergeht ist momentan noch unklar. Fest steht: Bis zum 20. Dezember stehen in Bayern die Lifte still.

Allgäuer Politiker gegen Schließung

Bereits am Donnerstag hat sich die OberallgäuerLandrätin Indra Baier-Müller in einem offenem Brief gegen eine komplette Schließung der Skigebieteausgesprochen. Sie möchte den Bergbahnen auch den Betrieb in der Wintersaison ermöglichen. Unterstützung erhält die Landrätin vom Allgäuer FDP-Politiker Dominik Spitzer. Er kritisiert die Pläne von Markus Söder, Bergbahnen und Skigebiete nicht zu öffnen. "Ich halte es für falsch, Sport im Freien, sofern er durch Hygienekonzepte begleitet wird, zu verbieten."

Quarantäne für Tagesausflüger komme einer Grenzschließung gleich

Zudem stehe und falle der Allgäuer Tourismus mit dem Winterbetrieb der Bergbahnen, so Spitzer. Auch Baier-Müller meint: Die Schließung von Bergbahnen wäre für das Oberallgäu "ein harter Schlag".  Spitzer ist der Meinung, dass ein verantwortungsvoller Winterbetrieb mit "definierten Leitplanken wie beispielsweise Karten-Kontingente" möglich ist. "Dass eine sichere Organisation gelingen kann, haben die Betreiber bereits in der Sommersaison gezeigt", so Spitzer. Auch die verpflichtende Quarantäne für Wintersportler und andere Touristen nach einem Auslandsaufenthalt hält Spitzer für Unsinn: "Die Isolation für Tagesausflügler kommt de facto einer Grenzschließung gleich. Das ist realitätsfremd und überflüssig." 

Skifahren ist nicht gleich Après-Ski-Party

"Zwanzig Prozent des Jahresumsatzes generieren wir von Weihnachten bis Mitte Januar", sagt Jörn Homburg, Pressesprecher Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen (OK-Bergbahnen). Er erhofft sich von den derzeit geführten Diskussionen, dass Ministerpräsident Söder realisiert, dass das normale Skifahren nicht gleich Après-Ski-Party ist. Seiner Meinung nach sei Skifahren unter "gut ausgearbeiteten und bewährtenHygienemaßnahmen" auch in Corona-Zeiten möglich.

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