In deutschen Apotheken werden vorerst keine Impf-Zertifikate mehr ausgestellt. Das hat der Deutsche Apothekerverband (DAV) am Mittwoch in Rücksprache mit dem Bundesgesundheitsministerium beschlossen. Grund dafür sind Sicherheitslücken im System. Wann die Ausstellung von Zertifikaten wieder aufgenommen wird, ist aktuell noch unklar.
"Handelsblatt" deckt Sicherheitslücke auf
Über ein von den Apothekerverbänden aufgebautes Portal, konnten die Apotheken, Impf-Zertifikate vor Ort ausstellen. Zuvor war allerdings eine Registrierung auf dem Portal notwendig. Laut dem DAV ist es dem "Handelsblatt" nun "mithilfe von professionell gefälschten Dokumenten" gelungen, einen Gastzugang auf dem Portal für einen nicht existierenden Apothekeninhaber zu erzeugen. Über den gefälschten Zugang wurden insgesamt zwei Impf-Zertifikate ausgestellt. Nachdem das "Handelsblatt" den DAV auf die Sicherheitslücke aufmerksam machte, entschied der DAV, die Ausstellung von Impf-Zertifikaten in den Apotheken vorerst zu stoppen.
Über 25 Millionen Impfzertifikate ausgestellt
Nun will der DAV alle über die Gastzugänge angemeldeten Betriebe überprüfen. Bis Donnerstagmittag habe es noch keine Hinweise auf andere unberechtigte Zugänge ergeben, teilt der DAV mit. Daher sei davon auszugehen, dass die über 25 Millionen Impfzertifikate, die bisher über Apotheken ausgestellt worden sind, alle von rechtmäßig registrierten Apotheken ausgestellt wurden.