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Schwierige Einsätze beim Schäfflermeister

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Schwierige Einsätze beim Schäfflermeister

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    Lengenfeld (dl). - Auf eine 125-jährige Vereinsgeschichte blickt in diesen Tagen auch die Feuerwehr Lengenfeld zurück. Wie viele Gemeinden bekam auch Lengenfeld im Jahr 1880 die Anordnung, sich in organisierter Form um den Brandschutz zu kümmern. Am kommenden Wochenende feiert nun der Ort gemeinsam mit den Böllerschützen Oberostendorf, die seit zehn Jahren bestehen, dieses Jubiläum. Vermutlich am 15. Juni 1880 wurde auf Anordnung des damaligen königlichen Bezirksamts Kaufbeuren die Feuerwehr Lengenfeld gegründet. Aus anderen Aufzeichnungen geht hervor, dass der damalige Bürgermeister Fidel Zindath bereits im Februar 1880 eine Gründungsversammlung ins Gasthaus Geier einberief. Bei dieser wurden 38 Mitglieder in den neu gegründeten Verein aufgenommen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Zindath gewählt, Johann Geier wurde erster Kommandant und Anton Herzog hatte das Amt des Adjutanten inne. Als erste Zugführer fungierten Magnus und Georg Schmid sowie Martin Lachenmaier. Kassenwart und Schriftführer wurde Anton Magg. Bereits einen Monat später gab Geier seinen Kommandantenposten mit der Begründung ab, 'er könne die Kommandostelle nicht übernehmen, weil er militärisch nicht ausgebildet sei und die Sache auch gar nicht verstehe'. Bei einer zweiten Wahl wurde Anton Herzog zum Kommandanten bestimmt. Im November 1880 erhielt der Verein seine erste Fahne. In den folgenden Jahrzehnten beteiligte sich die Wehr an der Bekämpfung zahlreicher Großbrände in Lengenfeld, Oberostendorf, Engratshofen und Waalhaupten. Besonders schwierige Einsätze waren laut Chronik die zwei Brände bei Schäfflermeister Anton Satzger gewesen. Das Pech, das der Handwerker in großen Mengen aufbewahrte, habe 'einen fürchterlich schwarzen Rauch verursacht, wie er bei keinem anderen Brand gesehen worden war', ist aus einer Jubiläumsrede anlässlich des 50-jährigen Bestehens im Jahr 1930 zu lesen. Im Laufe der Jahrzehnte schwankte die Mitgliederzahl zwischen 30 und 50 Mann.

    Neben dem Brandschutz übernahm der Verein auch gesellschaftliche Aufgaben im Ort. So veranstaltete die Feuerwehr bereits 1888 und 1889 einen Feuerwehrball sowie mehrere Christbaumfeiern. 1895 baute der Verein ein neues 'Requisitenhaus' und erhielt vom damaligen Kreisausschuss 100 Mark Zuschuss. Während der Kriegsjahre wurden auch 16-jährige zum Feuerwehrdienst zugelassen. Wie in allen Orten sank auch in Lengenfeld aufgrund der Kriegs-Mobilmachung die Mitgliederzahl drastisch. Im Jahr 1928 enden die Aufzeichnungen der Chronik. Beim 100-jährigen Jubiläum 1981 weihte die Wehr das neue Feuerwehrhaus ein, welches der Verein in nur dreimonatiger Bauzeit erstellt hatte. Patenverein der Lengenfelder Wehr ist die Feuerwehr aus Waalhaupten. Seit vielen Jahren ist Walter Fasching erster Vorsitzender, das Amt des Kommandanten hat momentan Helmut Holzheu inne. Das Festprogramm Freitag, 19. August: 'Löschparty' mit DJ 'Flying Table'. Samstag, 20. August: 15 Uhr Kaffee und Kuchen mit den Böllerschützen im Festzelt beim Gemeindestadel, 18.30 Uhr Platzschießen der Böllerschützen, abends Stimmungsmusik mit den Kirchweihtaler Musikanten. Sonntag, 21. August: 9 Uhr Aufstellung am Feuerwehrhaus, 9.30 Uhr Festgottesdienst beim Anwesen Zindath, 12 Uhr Mittagessen, 13.30 Rettungsübung mit der Feuerwehr Germaringen, anschließend Kaffee und Kuchen, 19.30 Uhr Gemeindemeisterschaft im Tauziehen.

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