Bidingen/Bernbach/Ob (kg). - Die Klassenräume der Bidinger Schule werden neu gebaut - und zwar auf einem Grundstück westlich der Sporthalle. Dies teilte Bidingens Bürgermeister Jörg-Dietmar Reinelt bei der Bürgerversammlung der Ortsteile Bernbach und Ob rund 70 interessierten Bürgern mit. Wegen der steigenden Umlagen an Kreis und Bezirk war der Bürgermeister über die finanzielle Lage der Gemeinde allerdings besorgt. In etwa 90 Minuten sprach Reinelt bis in Details gehend die kommunalpolitischen Angelegenheiten an, nannte ausführlich die derzeitige Lage der Dinge bezüglich eines Schulneu- und -umbaus in Bidingen, die Planungen für ein Gemeinschaftshaus in Ob und die gemeindliche Wasserversorgung. Seinen Ausführungen zufolge beträgt der Haushaltsetat der Gemeinde Bidingen 4,2 Millionen Euro, die sich aufteilen in 1,5 Millionen für den Verwaltungs- und 2,7 Millionen für den Vermögenshaushalt, der damit um rund eine Millionen Euro niedriger ist als vergangenes Jahr. Das liege daran, dass die Tiefbaumaßnahmen weitestgehend abgeschlossen sind, so Reinelt. Es sei beruhigend das nicht täglich Bagger unterwegs sind und man täglich vor Ort gefordert sei, meinte der Bürgermeister erleichtert. Aber dafür beschäftigte ihn und die Gemeinderäte das ganze Jahr über der Um- oder Neubau der Grundschule, der von der Schulbehörde gefordert wird. Der Umbau der alten Schule komme letztlich teurer als ein Neubau. Hierfür zog man ein Grundstück westlich der Sporthalle in Erwägung. Da aber das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Zech-Anwesen inzwischen der Gemeinde gehört und einer sinnvollen Nutzung harrt, zog man es auch in Erwägung hier in zentraler Lage die Schule zu errichten, wofür sich die Mehrheit im Gemeinderat aussprach. Der unter Denkmalschutz stehende Gebäudeteil könnte als Funktionsräume dienen und gegebenenfalls die Gemeindekanzlei, Bücherei und Probenraum für die Musiker beherbergen und die Klassenräume als Neubau erstellt werden. Entsprechende Planungen laufen hier und unter Umständen könnte es auch unter das Förderungsprogramm 'Dorferneuerung' fallen.
Quellanlagen nicht optimal Bezüglich der Trinkwasserversorgung sei man auch noch auf der Suche einer anderen und kostengünstigen Lösung, weil die Quellanlagen bei Geislatsried und Unterlöchers nicht den optimalen Anforderungen entsprechen. Da im Ortsteil Ob das alte Schulhaus, das dem Schützenverein als Heimstatt dient, verkauft werden könnte, laufen auch hier Planungen für einen favorisierten Neubau als Dorfhaus oder den Umbau des so genannten 'Gendarmenhauses'. Hierzu meinte der Bürgermeister, dass die Gemeinde Immobilien veräußern wolle, die nur Kosten verursachen. Deren Erlös könnte dann zu zweckdienlichen Neubauten herangezogen werden. Bezüglich der Hochwasserfreilegung in Ob laufen derzeit Überlegungen, im Rahmen des Ausbaus der B472 die Trasse als Hochwasserschutz heranzuziehen. Dafür laufen Planungen bei den zuständigen Behörden. Der Bürgermeister dankte den Bürgern von Bernbach für ihren Einsatz und Engagement beim Bezirksmusikfest, bei dem der gute Ruf der Gemeinde weit über deren Grenzen hinaus getragen wurde. In der Aussprache wurden die neu errichteten Funkantennen angesprochen, wogegen sich eine Bürgerinitiative formiert hat und dreiviertel der Bürger Bernbachs sich per Unterschrift dagegen ausgesprochen hat. Bürgermeister Reinelt bedauerte die Sachlage, er sei selbst erst darüber unterrichtet worden als die Baumaßnahmen schon gelaufen seien. Zudem wurde die Personalnot der Freiwilligen Feuerwehr Bernbach angesprochen und an den Gemeinsinn junger Bürger appelliert, hier Abhilfe zu schaffen. Während Bürgermeister Reinelt in all seinen Ausführungen Optimismus ausstrahlt, war er angesichts der finanziellen Lage der Gemeinde für die Zukunft wegen der zu leistenden Umlagen an Kreis und Bezirk bedenklich gestimmt. Am Donnerstag, 20. November, findet in der Mehrzweckhalle in Bidingen eine Bürgerversammlung statt.