Füssener Familienbetrieb erweitert Verwaltungsräume – Acht Häuser mit rund 860 Pflegebedürftigen Füssen (rea). Phönix, der ägyptische Feuervogel, verbrannte sich immer wieder selbst, um verjüngt aus der Asche wieder aufzusteigen. Nicht von ungefähr nannte der verstorbene Seniorchef, Günter W. Dietz, seine Firma denn auch Phönix, nach dem Symbol für die ewige Jugend aus der ägyptischen Mythologie. Denn Phönix betreibt seit nunmehr fast zehn Jahren Senioren- und Pflegezentren in ganz Deutschland.
In Füssen hat Phönix die gesamte Verwaltung für die inzwischen acht Häuser von Düsseldorf bis zum Bodensee, in Südbayern und Franken, aber auch in den neuen Bundesländern. Diese Zentrale befand sich zunächst in der Luitpoldstraße, dann im ersten Stock eines Geschäftshauses in der Hiebelerstraße. Jetzt vergrößerte Phönix sich um das Erdgeschoss dieses Gebäudes. Die hochmodernen und funktionellen Räume bieten 18 Verwaltungsmitarbeitern die idealen Arbeitsbedingungen. Phönix erhob sich aus der Asche, als die Großeltern der jetzigen Geschäftsführung – die Brüder Jürgen W. Dietz, Diplombetriebswirt, und Norbert R. Dietz, Diplomkaufmann – schwer erkrankten und pflegebedürftig wurden. Nur mit Mühe konnte ein Pflegeplatz gefunden werden, doch dieser entsprach für die Familie in keinster Weise den Anforderungen, die ihrer Ansicht nach an ein modernes Senioren- und Pflegeheim zu stellen sind. Die Großeltern bauten in einer "Verwahranstalt", so Norbert Dietz, mehr und mehr ab. Aus diesen negativen Erfahrungen heraus ergriff Günther W. Dietz mit seinen beiden Söhnen die Initiative und gründete Phönix – mit dem Leitsatz, den alten und behinderten Mitmenschen "ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln und ihre köperlichen und geistigen Fähigkeiten im Rahmen einer aktivierenden Pflege zu erhalten, sogar Verlorenes wieder herzustellen". Rund 600 Mitarbeiter – von der Raumpflegerin bis zum Küchenchef über hochqualifizierte Pfleger und Pflegerinnen – kümmern sich um die rund 860 Bewohner der acht Phönix-Häuser mit einem Jahresumsatz im Pflegebereich von rund 40 Millionen Mark. Personalprobleme wie in vielen Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände oder Kommunen kennt Norbert Dietz nicht. Den Grund sieht er vor allem in den flexiblen Arbeitszeiten und in der Möglichkeit der Teilzeitstelle, die vor allem den vielen Frauen in Pflegeberufen sehr entgegenkommt. Die Phönix-Häuser stehen jedermann offen und sind auch für jedermann erschwinglich, da mit den zuständigen Trägern der Sozialhilfe eine Pflegesatzvereinbarung sowie mit den Pflegekassen ein Versorgungsvertrag besteht. Damit ist eine Unterbringung auch möglich, wenn die eigenen Mittel des Betroffenen dies eigentlich nicht zulassen. "Das ist der Unterschied zum ÔBetreuten WohnenÔ. Diese Art Senioren-Residenz ist einfach nicht das Ziel unserer Firmenphilosophie", erläutert Jürgen Dietz weiter. Auch die beiden neuen Häuser in Jena und Windsbach werden Sozialzentren für jedermann. Phönix macht gewöhnlich die Planungen und sucht einen Investor, der das Haus kauft und sofort an Phönix zurückverpachtet. Damit hat der Familienbetrieb genau das, was er will, obwohl er nicht Eigentümer der Häuser ist. Die Eröffnungsfeier der neu gestalteten Verwaltungsräume in Füssen diente auch einem guten Zweck. Spenden, die Versteigerung von Karten fürs Ludwig-Musical und für einen lukullischen Abend im "Alpenschlössle" der Familie Hummel erbrachten den Großteil der rund 20 000 Mark, die Dr. Irene Epple-Waigel für ihre "Stiftung Kindergesundheit" selbst in Empfang nahm. Der Rest der Phönix-Spendensumme stammt aus Startgeldern vom Snowboard-Rennen auf dem Simulator. Ob die ehemalige Skirennläuferin dabei Siegerin blieb, ist nicht bekannt.