In einer gemeinsamen Erklärung haben zwölf Bürgermeister und Oberbürgermeister bayerische Städte ihre Solidarität mit den ukrainischen Partnerstädten zum Ausdruck gebracht. In dem öffentlichen Schreiben betonten die Stadtoberhäupter ihre Betroffenheit über den russischen Angriff auf das Gebiet der Ukraine.
Solidarität, Hilfe und Forderung an Russland
In der Erklärung bekundeten die Stadtoberhäupter den Willen, alles tun zu wollen, um die Menschen in der Ukraine nach Kräften zu unterstützen. Zwar seien derzeit fast alle Möglichkeiten zur Hilfe abgeschnitten, man wolle aber nach neuen Wegen hierfür suchen, heißt es in dem Schreiben. Weiter verurteilten die Unterzeichner den Einsatz von militärischer Gewalt durch Russland und forderten, dass die ukrainische Bevölkerung wieder in Frieden, Freiheit und demokratischer Selbstbestimmung leben können.
Auch Allgäuer Unterzeichner
Neben den Oberbürgermeistern der beiden großen bayerischen Städte München (Dieter Reiter) und Nürnberg (Marcus König) befinden sich auch Stefan Bosse (Kaufbeuren) und Manfred Schilder (Memmingen) unter den Verfassern. Hier ist die Erklärung im Wortlaut:
Gemeinsame Erklärung der Bayerischen Kommunen mit Partnern in der Ukraine Wir sind erschüttert über die Entwicklungen der russischen Aggression bis hin zu einem kriegerischen Angriff auf die gesamte Ukraine am heutigen Tag. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. Wir sind Partner vieler ukrainischer Kommunen in allen Landesteilen. Die Ukraine hat seit 2014 ein leuchtendes Zeichen für eine wachsende, junge Demokratie in Europa abgegeben. Die gestärkte kommunale Selbstverwaltung ist seit den letzten Jahren zunehmend zur Garantin eines stabilen Systems geworden, das von der russischen Föderation nun in ihren Grundfesten bedroht wird. Seit Jahren, beginnend bereits in den Jahren 1989/90, sind wir mit den Menschen in allen Regionen der Ukraine vertraut und arbeiten auf vielen Gebieten zusammen. Wir hoffen inständig, dass die Auswirkungen auf die Menschen in der Ukraine und auf unsere Partnerkommunen und ihre Städte und Dörfer möglichst gering bleiben. Wir hoffen, dass alle gesund bleiben können und nicht weitere Menschen diesem schrecklichen Krieg zum Opfer fallen. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine und wir werden alles tun, um unsere Partnerschaften und die Menschen, die dort leben weiterhin nach Kräften zu unterstützen. Derzeit sind fast alle Wege, zu helfen, abgeschnitten. Dennoch werden wir nach neuen Möglichkeiten suchen. Wir setzen auf die kommunale Infrastruktur und hoffen, dass die kommunalen Verwaltungen weiterhin ihre Aufgaben wahrnehmen können. Wir wünschen uns, dass die Menschen in der Ukraine in Frieden und Freiheit ihre Zukunft selbst demokratisch bestimmen können. Diese völkerrechtliche Grundlage, die die russische Föderation in nicht zu rechtfertigender Weise mit militärischer Gewalt eklatant verletzt hat, muss wieder Geltung erlangen. Gertrud Maltz- Schwarzfischer M.A., Oberbürgermeisterin Stadt Regensburg Odessa Christian Fürst, Erster Bürgermeister Gemeinde Schäftlarn Pidkamin Wolfgang Lampe, Erster Bürgermeister Stadt & VG Uffenheim Jaworiw Dieter Reiter, Oberbürgermeister Landeshauptstadt München Kiew Susanna Tausendfreund, Erste Bürgermeisterin Gemeinde Pullach i. Isartal Barischewka/Beresan Klaus Heilinglechner, Erster Bürgermeister Stadt Wolfratshausen Brody Alois Loferer, Erster Bürgermeister Gemeinde Bad Endorf Wolowez Manfred Schilder, Oberbürgermeister Stadt Memmingen Tschernihiw Stefan Bosse, Oberbürgermeister Stadt Kaufbeuren Kizman Marcus König, Oberbürgermeister Stadt Nürnberg Charkiw Peter Münster, Erster Bürgermeister Gemeinde Eichenau Wischgorod Rudolf Teplitzky, Erster Bürgermeister Stadt Oberviechtach Riwne