Umgehung Regierung wägt ab - Entschluss soll 2009 fallen - Bürger befürworten Alternative, die eine Million Euro teurer ist">

Artikel: Zwei Varianten im Gespräch

4. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Umgehung Regierung wägt ab - Entschluss soll 2009 fallen - Bürger befürworten Alternative, die eine Million Euro teurer ist

Von Sylvia Rustler |BenningenDie Ortsumgehung soll weiter vom Ort weg gebaut werden als geplant. Dafür haben sich Bürger bei einem Erörterungstermin der Regierung von Schwaben in Benningen ausgesprochen. Das Straßenbauamt hielt dagegen an einer Umfahrung fest, die beim Pfister-Hof vorbeiführt. Die Regierung wägt die Varianten nun gegeneinander ab. Laut Pressesprecher Karl-Heinz Meyer soll im ersten Halbjahr 2009 ein Entschluss fallen. Dann könnte voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte mit dem Bau begonnen werden, so Meyer.

Betroffene Grundstückseigentümer und andere Bürger fordern, dass die Trasse einige hundert Meter weiter nach Osten verschoben wird. Dann sei unter anderem der Lärm geringer und wertvolle Flächen würden nur an den Rädern durchschnitten. Bei der vom Bauamt favorisierten Variante seien die Eingriffe viel gravierender.

Die Ortsumgehung, die sich die Bürger wünschen, ist laut Meyer allerdings einen Kilometer länger und eine Million Euro teurer. Außerdem würde sie die Umwelt stärker beeinträchtigen.

Nach den Worten von Josef Merk vom Staatlichen Bauamt wurden neben dieser auch verschiedene andere Alternativen geprüft. Es habe sich aber gezeigt, dass die vorgesehene Ortsumfahrung die beste Lösung sei.

Das Straßenbauamt plant, dass die Verkehrsteilnehmer, die von Ottobeuren kommen, am Kellerberg nach rechts geleitet werden. Von dort soll es dann auf einer Länge von zwei Kilometern östlich an Benningen vorbei gehen. Die Kosten für das Projekt schätzt das Bauamt auf rund 2,5 Millionen Euro.

Derzeit steht das Bauamt Merk zufolge in Kontakt mit einem Landwirt, der sich von der geplanten Ortsumfahrung in seiner Existenz bedroht sieht. Der Mann halte die Ersatzflächen, die ihm das Straßenbauamt angeboten habe, für ungeeignet. "Wir haben jetzt ein Büro damit beauftragt, den Boden zu untersuchen", sagt Merk.

Daneben will auch die Regierung von Schwaben einen Experten hinzuziehen, um die Situation zu klären: "Es ist einer der nächsten Schritte, dass wir eine Fachstelle einschalten." Das Ergebnis fließe dann in die Abwägung ein, welche Trasse zu bevorzugen sei. Die Gemeinde Benningen macht sich seit vielen Jahren für die Nord-Ost-Umfahrung stark. Die Straße soll auch als Zubringer zum Flughafen in Memmingerberg dienen. Rund 9000 Fahrzeuge rollen täglich durch den Ort. 2015 sollen es, so eine Hochrechnung, 14000 sein.