Es ist Fastenzeit, nicht mehr Fasching. Trotzdem wurden in Jengen in den vergangenen Wochen Verkleidungskisten nach afrikanischen Gewändern durchsucht. Für den Weltgebetstag hatten die Frauen des Pfarrgemeinderates und zahlreiche andere Beteiligte versucht, sich landestypisch zu kleiden. Roswitha Schauer freute sich besonders über die vielen Besucher aus den anderen Ortsteilen.
Unter dem Motto "Alles, was Atem hat, lobe Gott" hatten Frauen aus Kamerun die Texte zum diesjährigen Weltgebetstag vorgegeben. Eine extra für diesen Anlass zusammengestellte ökumenische Projektgruppe hatte schließlich die Vorlage auf vielfältige Weise für die Gottesdienstbesucher interpretiert.
Die Buben und Mädchen des Kinderchors "Gennachspatzen" (Leitung Maria Forstner) sangen nicht nur "Ob Jengen oder Afrika, überall sind Kinder da", sondern stellten auch das Land Kamerun und die Lebensbedingungen der Kinder dort vor. Dafür brachten sie ihre Stofftiere wie Affen, Schlangen und Fische mit.
Gespräche auf dem Marktplatz bringen immer viele Informationen unter die Leute - das ist im Allgäu genau so wie in Afrika. In einer gespielten Szene tauschten drei Frauen ihre Alltagssorgen und ihre Probleme mit ihren Männern aus, die durch die Polygamie in diesem westafrikanischen Land entstehen. "Wir wurden nicht geboren, um zu leiden, sondern um glücklich zu sein" war eine der Aussagen der Frauen, die mit Hilfe eines Projektes aus Spenden des Weltgebetstages ein Grundstück zum Gemüseanbau bekommen haben. Kennzeichnend für den Glauben der afrikanischen Frauen ist es, Gott für alles zu loben: für die Geburt eines Kindes, für die Regenzeit, aber auch für die schweren Zeiten des Lebens.
Musikalisch setzte der Chor "un poquito cantas" unter Leitung von Monika Strobl den Lobpreis mit "afrikanischem Feeling" um. Besonders gingen die Teilnehmer bei dem Lied "neno litasi mama" mit. Mit westafrikanischem Trommelklang zog die Gottesdienstgemeinschaft in Richtung Gemeindehaus, wo ein Buffet mit afrikanischen Gerichten vorbereitet war.
Auch dort zeigten Alexander Wiedemann und Arndt Hannich ihr Können auf der Djembe. Damit auch das Auge nicht zu kurz kam, hatte die Vorbereitungsgruppe nicht nur in der Kirche für eine aufwendige Dekoration gesorgt, sondern auch den Saal in ein afrikanisches Ambiente gehüllt. (aig)