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Artikel: "Wir 18" fliegen im Festspielhaus

4. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Musicalmania Begeisterung des Ensembles springt über - Viermal ausverkauft

Von Klaus Bielenberg |FüssenEs war ein überwältigender Erfolg, den die Musical- und Showgruppe "Wir 18" aus Immenstadt bei ihrer Premiere im Festspielhaus Füssen mit der Aufführung "Musicalmania" feiern durfte. Traumhafte Elemente barg nicht nur die Handlung, sondern vor allem auch die Art der Darstellung. Eine fast unglaubliche Leistung vollbrachten dabei die "Amateure" als Sänger, Schauspieler, Tänzer, Instrumentalisten, Techniker und Helfer hinter den Kulissen. Mit faszinierendem Teamgeist gelang es der rund 90- köpfigen Gruppe, eine zauberhafte Show mit vielen unterhaltenden, gefühlvollen, rockigen, fetzigen und gruseligen Elementen zu bieten.

Es wurden nicht verschiedene Musicalblöcke einfach aneinandergereiht. Sie waren verwebt in eine Handlung, deren Texte von Helmut Rothmayr, dem Leiter der Gruppe stammen. Ein Museum mit Wachsfiguren ehemals großer Musicalproduktionen wird einer Reisegruppe gezeigt. Die junge Jenny verpasst die Schließung, legt sich auf ein Sofa und erlebt im Traum, wie die Figuren zum Leben erwachen. Es ist eine Geschichte voll Eifersüchteleien und Intrigen zwischen den verschiedenen Gruppen. Schließlich gelingt Jenny die Schlichtung und damit das Happy End.

Klar, dass jede Gruppe mit ihrem eigenen Musical überzeugen will, und so stehen klassische und New-Age-Produktionen nebeneinander. In einer hervorragenden Choreographie, in farbenprächtigen Kostümen und einer Bühnenkulisse, die die Weite des Raumes voll nutzt und mit trefflich ausgewählten Bildeinblendungen und Lichteffekten arbeitet, rollte das Geschehen ab. Der Megamix beim Joseph-Prolog, in dem berichtet wird, welche Karriere Joseph gemacht hatte, bedient sich nicht nur der Ohrwürmer des gleichnamigen Musicals, sondern auch des "ewigen Kreises" aus "König der Löwen". Chor und Einzeldarsteller waren stimmlich sehr gut disponiert, aufeinander abgestimmt und in exakter rhythmischer Korrespondenz mit dem Orchester.

Lokalkolorit war angesagt, als beim Les-Misérables-Medley ausgerechnet König Ludwig als Meuchelmörder auftrat. Wenn Danny, Scaramouche und Buddy auftraten, dann knisterte es - und die Melodien von "We will Rock you" und vom "Grease Medley" rissen die Zuschauer auch durch die gekonnten tänzerischen Leistungen mit.

Eine besondere Augenweide waren die Rollschuhfahrer, die die Melodien von "Starlight Express" intonierten und dazu über die Bühne rasten. Berührend wurden die beiden Songs "Ich gehör nur mir" (Elisabeth) und "Dich kennen, heißt dich lieben" (Mozart) dargeboten.

Das Eintauchen in die Unterwelt des Fürsten Krolock mit der Kulisse des Skeletts und dem gespenstischen Auftreten der Akteure bekam seinen besonderen Anstrich durch gruselige Songs, wie "Totale Finsternis" (Tanz der Vampire) oder "Ich halt´s hier nicht aus" (We will Rock you).

Ein genüssliches Ende bot am Schluss das Rennen mit der Siegerehrung. Für die Party fehlt zunächst das Geld. Da half die fordernde Abba-Melodie "Money, Money". Schließlich jubelten und feierten zum wirkungsvollen Partymix nicht nur die Darsteller, sondern auch die Zuschauer. Beim gemeinsamen Lied "Nehmt Abschied Brüder" war für viele die Trennung gar nicht so leicht.