Buchloe/Türkheim: Von A wie Alarmglocken bis Z wie Zuversicht

17. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Gymnasium - Entscheidung fällt erst im zweiten Quartal - Hinter den Kulissen wird gerangelt

Aufwind scheinen die Bestrebungen Buchloes für ein eigenes Gymnasium bekommen zu haben. Zum einen hofft man auf Geld aus dem Konjunkturprogramm des Bundes, zum anderen scheint sich vor allem hinter den politischen Kulissen der Druck auf das Kultusministerium zu einer Entscheidung für Buchloe massiv verstärkt zu haben.

Diese Entwicklung sorgt dafür, dass im Nachbarlandkreis Unterallgäu die Alarmglocken schrillen. In Buchloe dagegen wächst die Zuversicht auf ein eigenes Gymnasium. Auf die Entscheidung müssen aber sowohl Türkheim als auch die Gennachstadt noch länger warten.

Brief vom Kultusminister

In einem kurzen Brief, der unter anderem an Buchloes Bürgermeister Josef Schweinberger, die Landtagsabgeordnete Angelika Schorer sowie die Landräte Johann Fleschhut (Ostallgäu) und Hans-Joachim Weirather (Unterallgäu) ging, informierte der bayerische Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle Anfang der Woche darüber, dass der Beschluss erst Anfang des zweiten Quartals gefasst werden soll.

Dass die Entscheidungsfindung noch andauert, bestätigt der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, Franz Josef Pschierer. Das Finanzministerium, das entsprechende Mittel hierfür freigeben müsste, sei noch nicht mit diesem Thema befasst. Pschierer: "Ich gehe nach wie vor davon aus, dass alles getan wird, um in Zeiten knapper Kassen nicht den Bestand des Gymnasiums in Türkheim zu riskieren."

Unterstützung bekommt die Gennachstadt nach wie vor aber aus Oberbayern. Nach BZ-Informationen soll der ehemalige Bayerische Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel Überlegungen angestellt haben, dass Schüler vor allem aus dem Bereich Landsberg ein Buchloer Gymnasium besuchen könnten. Dadurch wäre Türkheim, seiner Meinung nach, nicht mehr im Bestand gefährdet. Der politische Druck soll inzwischen so stark geworden sein, dass Kultusminister Spaenle einem Neubau in Buchloe nicht abgeneigt scheinen soll.

Angelika Schorer, die sich in München hartnäckig für das Gymnasium einsetzt, ist zuversichtlich, dass der Schwerpunkt "Investitionen in den Bildungshaushalt" die Chancen für die Gennachstadt verbessert. "Die Nachbargymnasien platzen aus allen Nähten", sagt die Abgeordnete. "Wir wollen auf keinen Fall ein bestehendes Gymnasium gefährden", betont die Politikerin, sondern es gehe darum, die Situation zu entzerren.

Beide Positionen prüfen

Bei einem Redaktionsgespräch bei der Augsburger Allgemeinen am Freitag wollte sich Spaenle nicht konkret zum Thema Gymnasium Buchloe äußern. Der Bildungsminister sagte lediglich, dass beide Positionen überprüft werden.